Virtuelles Denkmal "Gerechte der Pflege"

"... die tolldreisten, machthungrigen Horden, sie konnten den Geist nicht morden!"


Verwandte der Familie Schläfer

 

Pfarrer Groß aus Kaiserslautern, Mitglied der bekennenden Kirche, berichtete in seinem Tagebuch folgendes:

 

"Eine andere Urnenbeerdigung aus der Frühzeit der Partei war die Beerdigung einer ehemaligen Krankenschwester, einer Verwandten des Bahnhofsverwalters Schläfer vom Bahnhof Kaiserslautern-Nord. Sie war im ersten Weltkrieg Pflegerin von schwer Kriegsverletzten. Unter der Wirkung der schwerverwundeten Männer bekam sie einen Nervenschaden und musste in eine Nervenklinik gebracht werden. Die Familie Schläfer hatte prächtige Söhne. Ich habe mich wiederholt nach dem Ergehen ihrer Tante erkundigt und die Antwort bekommen: 'Es geht ihr besser, wir rechnen mit ihrer Entlassung' Eines Tages erschien Herr Schläfer in Trauerkleidung und erklärte: 'Meine Schwester ist im Württembergischen, wohin sie mit anderen Nervenkranken verlegt war, gestorben.' Von einer Verschlimmerung ihrer Krankheit war ihnen nichts bekannt. Die Schwester, die sich als Pflegerin von Schwerverwundeten sehr verdient gemacht hatte, wurde wie alle geisteskranken Menschen als unwertes Glied der menschlichen Gesellschaft betrachtet und vergast."

 

Ich danke Pfarrer Groß, dass er durch seine Tagebuchaufzeichnung verhinderte, dass diese Kollegin vergessen wurde, seinem Sohn Pfarrer Groß, der ev. Kirche und dem Stadtarchiv Karlsruhe und der Gedenkstätte Hadamar, die sich bemühen, die Lebensdaten der Frau zu ermitteln.

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