Virtuelles Denkmal "Gerechte der Pflege""... die tolldreisten, machthungrigen Horden, sie konnten den Geist nicht morden!"Alfred Fröhlich
Der jüdische Mitbürger Alfred wurde am 7.8.1894 in Frankfurt an der Oder geboren. Seine Eltern waren Hermann Fröhlich und Selma, geborene Schwerin. Recherchen ergaben, dass er mit Olga Irene, geborene Weber, verheiratet war und mit ihr 1923 eine Tochter Margit bekam. Vermutlich konnte die Tochter rechtzeitig Deutschland verlassen, denn sie starb 1996 in Leeds.
Die Tochter legte auch 1987 bei YAD VASHEM für ihren Vater ein Gedenkblatt an. Dort wurde ihre Mutter Olga Irene als Ehefrau genannt und der Vater soll Kaufmann, Koch und Butler gewesen sein. Im Familienstammbaum bei geni.com wird aber nur ihre Mutter erwähnt, nicht der Vater. Da auch die Angaben zur Mutter sehr dürftig und ungenau sind, ist nicht feststellbar, wann und wie die Ehe endete. Nach den Abkürzungen in der Deportationsliste war er wahrscheinlich verwitwet und neu verheiratet.
Gesichert ist, dass Alfred Fröhlich mit seiner Ehefrau Ilse Ruth und 98 Leidensgenossen am 15.12.1942 mit dem sogenannten 76. Alterstransport unter der Transportnummer 55 von Berlin nach Theresienstadt deportiert wurde. Auf der Deportationsliste steht als Beruf Krankenpfleger. Wann und wie er zur Krankenpflege kam, ist bis jetzt unklar. Sein letzter Wohnort war in Berlin-Wedding, Iranische Straße 2, also im Jüdischen Krankenhaus Berlin.
Als Krankenpfleger hatte er im Ghetto höchstwahrscheinlich in der Pflege gearbeitet. Ungeklärt sind seine Todesumstände, ob er direkt oder durch die inhumanen Lebensumstände im Ghetto Theresienstadt ums Leben kam.
Für Alfred Fröhlich gilt der 2.3.1943 als Todesdatum.
Quellen: VAD VASHEM; geni.com; Das Bundesarchiv Gedenkbuch
Ilse Ruth Fröhlich, geb. Heppner
Die jüdische Krankenschwester Ilse Ruth Heppner wurde am 13.7.1920 wie bereits ihre Eltern in Berlin geboren. Ihre Eltern waren der Kaufmann Alfred, genannt Fred, Heppner, geboren am 12.4.1884, und Anna, geborene Weinberg am 5.1.1887. Ihr Vater starb am 9.10.1936. Die Mutter heiratete später den ebenfalls verwitweten Salo Jubelski, der am 15.9.1882 in Beuthen, Schlesien, geboren wurde. Ihre Mutter und ihr Stiefvater wurden am 25.1.1942 von Berlin nach Riga in das dortige Ghetto deportiert und ermordet.
Bevor Ilse Ruth im Jüdischen Krankenhaus Berlin wohnen musste, lebte sie ebenfalls wie ihre Eltern in Berlin-Wilmersdorf. Wann sie Alfred Fröhlich (siehe dort) heiratete, ist nicht bekannt.
Zusammen mit ihrem Ehemann wurde sie von Berlin am 15.12.1942 unter der Nummer 56 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort hatte sie vermutlich wie alle Krankenschwestern in der Pflege gearbeitet. Im März 1943 starb ihr Mann. Am 12.10.1944 wurde Ilse Ruth in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz unter der Transportnummer 89 verschleppt.
Ab dieser Deportation verliert sich ihre Spur. Darum muss davon ausgegangen werden, dass Ilse Ruth Fröhlich in Auschwitz ermordet wurde.
Quellen: VAD VASHEM; geni.com; Das Bundesarchiv Gedenkbuch
Ernestine (Erna) Fröhling
Die jüdische Krankenschwester wurde am 14.8.1892 in Wuppertal-Barmen geboren. Ihre Eltern waren Leopold Fröhling und Lotty, geborene Bodenheimer. Die Familie wohnte 1892 in der Höhnestraße 28 in Wuppertal. Später lebte sie auch in Saarbrücken. Es könnte auch sein, dass sie zeitweise in Straßburg lebte.
Am 6.1.1935 emigrierte sie jedenfalls nach Frankreich. Sie konnte sich nicht weiter in Sicherheit bringen. Die Nazis verschleppten sie in das Durchgangslager Drancy. Von dort wurde die Krankenschwester nach Auschwitz am 10.8.1942 deportiert und gilt seitdem als verschollen.
Es muss aufgrund des fehlenden Sterbedatums davon ausgegangen werden, dass sie im Vernichtungslager Auschwitz nicht registriert wurde und Ernestine Fröhling direkt nach der Ankunft ermordet wurde.
Quelle: Gedenkbuch Wuppertal: YAD VASHEM; Das Bundesarchiv Gedenkbuch
Katharina Fröhlingsdorf wird 1885 in Herkenrath geboren. Nach der Volksschule absolvierte sie die Ausbildung als Krankenschwester im Caritashaus St. Elisabeth in Ahrensberg. Sie kehrte anschließend in ihren Heimatort zurück.
In den vielen kleinen Orten um Herkenrath gab es noch keine ärztliche Versorgung. Die "Fröhlingsdorfs Trina", wie sie liebevoll genannt wurde, war Tag und Nacht im Einsatz und machte alles: Pflege, Geburtshilfe, Wöchnerinnenpflege, Pflege von Sterbenden, Erste Hilfe, kleinere Eingriffe. Mir ist nicht bekannt, wodurch sie den Unwillen der Nazis erregte. Fakt ist, dass sie von 1933 bis 1945 als Caritas-Schwester mit Berufsverbot belegt wurde.
Katharina Fröhlingsdorf versorgte ihre Patienten heimlich weiter. Die Pfarrgemeinde zahlte ihr in dieser Zeit einen geringen Lohn, mit dem sie geradeso über die Runden kam.
Mit 72 Jahren starb Katharina Fröhlingsdorf 1957 an einer Lungenentzündung, die sie sich auf den langen Wegen zu den Patienten bei jeglicher Witterung geholt hatte.
Quellen: Eine ungewöhnliche Frau des 20. Jahrhunderts. Das Leben der Katharina Fröhlingsdorf, ISBN 978-3-8482-3250-5
Kurt Fuchs wurde am 22.11.1908 in Leipzig geboren. Der gelernte Sanitäter und Schlosser lebte mit seiner Frau Herta, geboren 21.5.1908, in Oberpoyritz in der Nähe von Dresden. Er wurde nicht zur Wehrmacht eingezogen, weil man ihn als „nicht kriegsverwendungsfähig“ einstufte.
Im April 1945 gelang drei Flüchtlingen eines Todesmarsches die Flucht. Die Flüchtenden Abraham Sztaier und Josef Szwajcer retteten sich zu dem Ehepaar, dass sie sofort ohne jegliche Gegenleistung aufnahm und mit Essen und Kleidung versorgte. Kurz darauf bat auch der siebzehnjährige Roman Halter um Hilfe, die er auch wie selbstverständlich bekam.
Im Dorf gab das Ehepaar die drei Männer als katholische Zwangsarbeiter aus Polen aus, die durch die Kriegsereignisse ihre Arbeitsstellen verloren hätten. Das Ehepaar wurde isoliert und man begegnete ihm mit Misstrauen und Ablehnung.
Am 8.5.1945 kapitulierte Nazideutschland. Roman Halter brach sofort auf, um seine Familie in Polen zu suchen. In der Nacht des 12. Mai 1945, vier Tagen nach der Kapitulation, erschien ein Todesschwadron der SS und erschoss Kurt Fuchs und Josef Szwajcer. Abraham Sztaier konnte fliehen.
Die Morde blieben ungesühnt. Es wird vermutet, dass der antisemitische, faschistische Bürgermeister und ortsansässige Nazis zumindest zur Tat angestiftet hatten. Herta Fuchs musste ihren Mann selber im eigenen Garten begraben, da kein Dorfbewohner ihr half. Niemand war bereit, ihr einen Karren für den Transport zum Friedhof zu leihen. Sie wurde weiter im Dorf wie eine Aussätzige behandelt, erhielt keine Entschädigung und lebte in ärmlichen Verhältnissen.
Nach dem Zusammenbruch der DDR fand sie Roman Halter in England, der damals vergeblich nach überlebenden Familienangehörigen gesucht hatte, aber dadurch dem Todesschwadron entkam. Er sorgte dafür, dass das Ehepaar Fuchs am 2.4.1995 als „Gerechte unter den Völkern“ anerkannt wurde. Herta Fuchs starb 2004.
Quelle: YAD VASHEM
Lotte Schmidt wurde 1913 in Nürnberg geboren. Sie war bereits Grundschullehrerin, als sie sich entschloss, Krankenschwester zu werden. Vielleicht wurde dieser Schritt durch den Nationalsozialismus gefördert, denn als Grundschullehrerin hätte sie kaum Arbeitschancen im Ausland im Falle einer Emigration. Mit einer Sondergenehmigung konnte sie noch an der Krankenpflegeschule des Israelitischen Krankenhauses in Hamburg ihre Ausbildung beenden.
Am 30.3.1939 legte sie das Examen ab. Kurz darauf emigrierte sie mit ihrer Mutter nach England. 1940 konnte sie in die USA ausreisen.
Dort traf sie Dr. rer. nat. Walter Fürst wieder. Sie kannte ihn vom Israelitischen Krankenhaus in Hamburg, wo er als Medizinalpraktikant gearbeitet hatte. Die Nazis hatten ihm die Approbation als Arzt verweigert, da er als Jude galt. Daraufhin war er in die USA emigriert.
Lotte und Walter wurden ein Paar und heirateten bereits 1940 in Baltimore. Beide fanden in den USA in ihren Berufen Arbeit und konnten sich eine neue Existenz aufbauen. Ihren Lebensabend verbrachten sie in Jacksonville in Illinois, wo Walter Fürst 1987 und Lotte Fürst zwei Jahre später starb.
Quelle: Israelitisches Krankenhaus in Hamburg
Zdzislav Fruchter
Die jüdische Krankenschwester Zdzislav Fruchter gehörte zur Jaroslav Dombrowski Brigade, zweitgrößtes Kontingent der Internationalen Brigaden. Genauere Informationen zu dieser Frau existieren leider bisher nicht.
Quelle: Martin Sugarman, AJEX - Jewish Military Museum Eigene Webseite von Beepworld Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist ausschließlich der Autor dieser Homepage, kontaktierbar über dieses Formular! |