Virtuelles Denkmal "Gerechte der Pflege"

"... die tolldreisten, machthungrigen Horden, sie konnten den Geist nicht morden!"


Piroska Blau

 

Über Piroska Blau existieren so gut wie keine Informationen.

 

Die jüdische Krankenschwester soll aus einem jugoslawischen Land stammen, obwohl ihr Vorname eher auf eine ungarische Herkunft hindeutet. Eventuell war es aber auch nur eine Art Spitzname der ungarischen Juden, mit denen sie im Frühsommer in Gmünd in Niederösterreich eintraf.

 

Piroska wurde von Zeitzeugen als sehr engagierte Krankenschwester beschrieben, zum Beispiel von Jolan Klein, eine ehemalige Zwangsarbeiterin aus der Gmünder Kartoffelfabrik.

 

Zu Fuß waren die etwa 1700 Menschen in mangelhafter Bekleidung und unzureichender Nahrung von Budapest nach Gmünd getrieben worden, wo man sie in einem alten Getreidespeicher unterbrachte.

 

Der ansässige Amtsarzt Dr. Arthur Lanc, seine Frau und der Tierarzt Dr. Krisch versuchten mit allen Mitteln, den ungarischen Juden zu helfen, sammelten Kleidung und Lebensmittel. Trotz striktem Verbot zweigten sie sogar Medikamente für die Menschen ab und überließen sie dem Arzt Dr. Fisch und Piroska, die zu dieser Gruppe ungarischer Juden gehörten.

 

Im März 1945 sollten die Gefangenen in ein Vernichtungslager deportiert werden. Mit einer waghalsigen Aktion gelang es Dr. Arthur Lanc, seiner Frau und mit Hilfe des Oberförsters Christ und Johann Weißensteiner wenigstens die Familie des Dr. Frisch, Georg Uhely und Piroska Blau vor der Deportation die Flucht zu ermöglichen und bis zur Befreiung zu verstecken.

 

Quellen: Die Gerechten Österreichs: Dr.med. Arthur und Maria Lanc – 1986; ÖCV; Wikipedia; bionity.com


 

Samuel Bleekrode

 

Samuel Bleekrode wurde am 17.6.1893 in Amsterdam geboren. Seine Mutter Betje, geborene Groenstadt am 1.9.1865 in Amsterdam, starb bereits im Juli 1935 vermutlich eines natürlichen Todes. Sein Vater war Mozes Samuel Bleekrode, geboren am 4.7.1862 in Amsterdam. Er starb am 1.4.1944 im Durchgangslager Westerbork mit 81 Jahren.

 

Samuel hatte sieben Geschwister. Seine Schwester Sara, geboren 1889, und sein Bruder Leendert, geboren am 3.11.1901, überlebten die Shoa. Bruder Abraham, geboren am 17.4.1891, wurde im KZ Buchenwald am 20.2.1945 ermordet. Eva, geboren am 9.1.1906, Rachel, geboren am 24.5.1887, und Regina, geboren am 27.3.1895, wurden am 22.10.1943 in Auschwitz umgebracht. Das Schicksal von Benjamin Isaäc, geboren 1895, ist ungeklärt.

 

Der Krankenpfleger heiratete Vrouwtje, geborene Presser am 28.10.1892. Das Ehepaar bekam einen Sohn, Mozes Bleekrode, geboren am 29.9.1924. Zuletzt wohnte die Familie in der Transvaalstraat 117 bovenhuis in Amsterdam.

 

Ihr Sohn machte eine Ausbildung als Typograf und wurde bereits 1942 ergriffen und in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert, wo er am 30.9.1942 umgebracht wurde.

 

Samuel und seiner Frau Vrouwtje gelang es in Laren am Hein Keverweg unterzutauchen. Dort versteckten sich circa 20 jüdische Mitbürger bei einem Ehepaar, das als sogenannte privilegierte Mischehe galt. Daher musste der jüdische Ehepartner keinen „Judenstern“ tragen und konnte sich relativ sicher bewegen. Angeblich war auch ein Bruder von Samuel in dem Versteck.

 

Die Menschen in dem Versteck wurden verraten. Bei einer gezielten Razzia wurden sie festgenommen und zur Hollandsche Schouwburg in Amsterdam gebracht. Die Hollandsche Schouwburg war ursprünglich ein Theater in Amsterdam, das die Nazis als Sammelplatz für Juden nutzten. Von dort wurden sie in das Durchgangslager Westerbork verschleppt und anschließend in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert.

 

Der Krankenpfleger Samuel Bleekrode und seine Frau Vrouwtje wurden am 11.2.1944 in Auschwitz ermordet.

 

Quellen: Joods Monument; geni.com; Yad Vashem


 

Jeannette Blits

 

Die Krankenschwester Jeannette Blits wurde am 22.12.1897 in Amsterdam geboren.

 

Ihr Vater hieß Andries Blits, geboren am 30 August 1852 in Amsterdam. Er war zweimal verheiratet.

 

Mit ihrer Stiefmutter Wilhelmina, geborene Woudhuijsen am 22.12.1849 hatte er die Kinder Aleida, geboren 26.3.1878, Henri, geboren 6.12.1879, Marcus, geboren 27.6.1881, der mit einem Jahr verstarb, Aaltje, geboren 4.4.1884, und Levie, geboren 12.6.1888. Die Stiefmutter starb früh mit 45 Jahren am 22.3.1895.

 

Mijntje, geborene Mok am 28.2.1859, war die Mutter von Jeanette und ihrer jüngeren Schwester Esther, geboren am 18.12.1898.

 

Jeanette arbeitete vermutlich im Joodse Invalide, dem Amsterdamer Altenheim, denn dort wird sie im Joods Monument aufgeführt. Zuletzt wohnte sie mit ihren Halbschwestern Aleida und Aaltje in Amsterdam in der Plantage Kerklaan 10 II.

 

Die Frauen wurden von den Nazis nach Sobibor verschleppt.

 

Alle drei Frauen wurden dort ermordet, Jeannette Blits am 9.7.1943. Keiner ihrer Geschwister überlebte die Shoa.

 

Quellen: Joods Monument, Yad Vashem; geni.com


 

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