Virtuelles Denkmal "Gerechte der Pflege"

"... die tolldreisten, machthungrigen Horden, sie konnten den Geist nicht morden!"


Helen Freeman

 

Helen Freeman kam aus den USA und kämpfte auf Seiten der spanischen Republik in den Internationalen Brigaden. Die Krankenschwester wurde in Spanien durch eine Bombe verletzt.

 

Quelle: Abraham Lincoln Brigade


 

Michel Fregge

 

Michel Fregge, geboren am 24.10.1903, war Krankenpfleger und mit Ivy Gerharda Fregge-Morpurgo, geboren am 19.11.1906, verheiratet. Das Ehepaar hatte sechs Kinder: Leo Fregge, geboren 30.11.1929, Annie Fregge, geboren 20.11.1930, Jack Fregge, geboren 22.5.1932, Mia Fregge, geboren 9.11.1933, Albert Fregge, geboren 7.8.1935 und Netty Fregge, geboren 22.1.1937. Alle wurden in Amsterdam geboren und sie lebten dort zuletzt in der President Brandstraat 50 II.

 

Seine Frau und seine Kinder wurden nach ihrer Ankunft in Auschwitz am 24.9.1942 in der Gaskammer ermordet. Den Krankenpfleger brachten die Nazis am 31.1.1943 ebenfalls in Auschwitz um.

 

Quelle: Joods Monument


 

Adèle Sara Freier

 

Adèle Sara Freier wurde am 2.7.1919 in Leipzig geboren und war Kindergärtnerin und Krankenpflegerin. Als staatenlos erklärt wurde sie in Belgien im SS-Sammellager Mechelen interniert und am 15.1.1944 mit dem Transport XXIII unter der Nummer 613 in das KZ Auschwitz deportiert. Es muss angenommen werden, dass Adèle Sara Freier den Holocaust nicht überlebte.

 

Ich danke für die Recherche Frau Laurence Schram vom Jüdischen Deportations- und Widerstandsmuseum (JDWM) in der ehemaligen Mechelner Dossinkaserne.


 

Stefan Wincenty Frelichowski

 

Stefan Wincenty Frelichowski wurde am 22.1.1913 in Chelmza in Polen geboren. Nach der Grundschule besuchte er das Humanistische Gymnasium für Jungen. Schon früh engagierte er sich in der katholischen Kirche. Ab 1922 war er Ministrant, 1927 trat er den Pfadfindern bei. Am 14.3.1937 erhielt er die Priesterweihe.

 

Er gehörte zu der Marie Himmelfahrt-Pfarrei zu Thorn, als Thorn besetzt wurde. Am 18.10.1939 wurde er verhaftet und im Thorner Fort VII eingesperrt. Anschließend kam er in die KZ Stutthof, Sachsenhausen und Dachau. In den Konzentrationslagern wirkte er weiterhin seelsorgerisch. Stefan Wincenty Frelichowski gehörte zu den Priestern, die sich freiwillig meldeten, um Mithäftlinge zu pflegen, die an Flecktyphus erkrankt waren (s. Richard Henkes). Er infizierte sich und verstarb am 23.2.1945. Johannes Paul II sprach am 7.6.1999 Stefan Wincenty Frelichowski selig.

 

Quelle: Zwiazek Harcerstwa Rzeczypospolitej


 

Sonja Frenk

 

Sonja Frenk war die Tochter von Simon Frenk, geboren am 11.9.1891 in Amsterdam, und Helena Frenk-van Praag Sigaar, geboren am 30.9.1894 in Amsterdam. Auch Sonja Frenk wurde in Amsterdam geboren, am 15.8.1920. Die Familie wohnte in Den Haag in der Stevinstraat 282. Sonja war Krankenschwester und arbeitete als Oberschwester. Ihr Arbeitsplatz konnte noch nicht ermittelt werden. Sie wurde am 13.11.1942 in Auschwitz ermordet, ebenso ihre Mutter am 30.11.1942. Ihren Vater brachten die Nazis in Vught am 22.1.1943 um.

 

Quelle: Joods Monument


 

Nelly Henriette Frenkel, geb. Sasserath

 

Nelly Henriette Sasserath wurde am 8.10.1897 in Lüttich in Belgien geboren. Ihr Ehemann war Eduard Frenkel. Die Krankenschwester wurde von den Nazis im eigenen Land als staatenlos erklärt. Die Praxis, Juden als staatenlos einzustufen diente dazu, ausländische Interventionen für die betroffenen Menschen zu unterbinden. Nelly Henriette wurde im SS-Sammellager Mechelen eingesperrt, bevor sie mit dem XXIII. Transport unter der Nummer 504 am 15.1.1944 nach Auschwitz verschleppt wurde. Es muss davon ausgegangen werden, dass sie ermordet wurde, da sie in Auschwitz nicht registriert wurde.

 

Ich danke für die Recherche Frau Laurence Schram vom Jüdischen Deportations- und Widerstandsmuseum (JDWM) in der ehemaligen Mechelner Dossinkaserne.


 

Henriette Frensdorf

 

Henriette Frensdorf wurde am 24.6.1876 in Bayreuth in Oberfranken geboren. Ab 1913 war sie bis zu ihrer Pensionierung 1930 Oberpflegerin in der Städtischen Nervenheilanstalt in Chemnitz. Im Ruhestand wohnte sie ab 1931 in der Sebastian-Bach-Straße 63 auf dem Sonnenberg in Chemnitz. Ende 1939 musste sie ihre Wohnung verlassen und in das „Judenhaus“ Brauhausstraße 1 ziehen. Später wurden die Bewohner in das Jüdische Altersheim am Antonplatz 15 verlegt.

 

Sie wurde ein Opfer der besonders perfiden Machenschaften der Nazis gegenüber älteren Juden. Sie gaukelten den Alten vor, Theresienstadt sei ein schönes Altersheim, wo sie in Ruhe ihren Lebensabend verbringen könnten. Dafür müssten sie sich allerdings im Altenheim einkaufen. Am 22.2.1943 ergaunerte sich die NS-Finanzbehörde von Henriette Frensdorf sämtliche Ersparnisse für einen „Heimeinkaufsvertrag“.

 

Am 29.3.1943 wurde sie mit dem Transport V/8, nr. 336 von Dresden nach Theresienstadt deportiert. Von Theresienstadt  wurde sie am 15.5.1944 mit dem Transport Dz, nr. 939 nach Auschwitz gebracht und ermordet.

 

Heute erinnert an Henriette Frensdorf ein Stolperstein im Klinikum Chemnitz, unmittelbar vor dem Haupteingang von Haus 12, der heutigen Klinik für Neurologie.

 

Quelle: Chemnitzer Stolpersteine


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