Virtuelles Denkmal "Gerechte der Pflege"

"... die tolldreisten, machthungrigen Horden, sie konnten den Geist nicht morden!"


Hendrina Broekman

 

Hendrina Broekman wurde am 8.5.1913 in Amsterdam geboren. Sie war die älteste Tochter von Meijer Broekman, geboren am 6.6.1891 in Amsterdam, und Sophia, geborene van Praag am 2.2.1886 in Den Helder. Ihre Geschwister, alle wie sie in Amsterdam geboren, waren Marcus, geboren am 26.8.1914, Sara, geboren am 18.3.1916, und Wilhelmina, geboren am 2.5.1923.

 

Hendrina war Krankenpflegeschülerin, ich konnte aber nicht herausfinden, in welcher Einrichtung. Eventuell war es der Grund, dass sie zuletzt nicht bei ihrer Familie in der Vrolikstraat 73 III lebte, sondern bei ihrer Tante in der Pretoriusstraat 54 I in Amsterdam.

 

Ihre Eltern wurden am 21.9.1942, ihre Schwestern am 30.9.1942 im KZ Auschwitz ermordet. Ihr Bruder musste Zwangsarbeit im Reichsbahnlager Nr. 66 Seibersdorf leisten und starb dort an den unmenschlichen Bedingungen am 31.3.1943.

 

Auch Hendrina Broekman wurde in Auschwitz ermordet, als Sterbedatum wurde der 14.9.1942 festgelegt.

 

Quellen: Joods Monument; Yad Vashem


 

Betje Broeks

 

Betje, genannt Betty, Broeks wurde am 28.6.1912 in Amsterdam geboren. Ihre Eltern waren Jacob, geboren am 27.12.1886, und Bertha, geborene Mozes am 16.6.1887 in Hoogezand bei Groningen. Sie hatte eine jüngere Schwester, Hendeltje, Henny gerufen, geboren am 24.9.1915. Hendeltje wurde am 27.8.1943 in Auschwitz ermordet.

 

Die Mutter starb am 16.6.1940. Nach einer Traueranzeige in der Zeitung, die „Betty und Henny“ aufgegeben hatten, starb sie nach kurzem Leiden im Israelitischen Krankenhaus in Amsterdam. Der Vater heiratete erneut. Er starb am 29.9.1947.

 

Betje war ab dem 1.2.1942 Krankenpflegeschülerin in Het Apeldoornse Bos und wohnte dort auch. Es ist nicht klar, ob Betje in dem Transport nach der gewaltsamen Räumung der Einrichtung dabei war.

 

Die Krankenpflegeschülerin Betje Broeks wurde am 5.2.1943 in Auschwitz ermordet.

 

Quellen: Joods Monument, Yad Vashem; geni.com (der dort erwähnte „Bruder“ Abraham war Betjes Cousin, die dort aufgeführte „Schwester“ Jansje ihre Cousine)


 

Frieda Broll

 

Die Krankenschwester Frieda Broll aus Österreich wurde am 26.10.1894 geboren.

 

Wegen angeblichen "Schleichhandels" wurde sie von der Gestapo Wien festgenommen und am 1.12.1942 erkennungsdienstlich erfasst. Angesichts der Versorgung und Lebenslage der jüdischen Bevölkerung blieb den Menschen zu diesem Zeitpunkt gar nichts anderes übrig, als auf dem Schwarzmarkt illegal Nahrungsmittel zu erstehen.

 

Zu einer Anklage oder Prozess gegen die Krankenschwester kam es nicht. Zwei Tage nach ihrer Verhaftung, am 3.12.1942, starb Frieda Broll aus bisher ungeklärten Gründen. Auf den Bildern der Gestapo wirkte Frieda Broll nicht sonderlich kränklich, sodass man von Mord ausgehen muss.

 

Quellen: DÖW; Yad Vashem


 

Mietje Brommet

 

Die Krankenschwester Mietje Brommet wurde am 17.10.1875 in Veendam geboren. Ihre Mutter Jetta, geborene van Delft am 19.10.1851 in Wildervank starb bereits am 20.11.1915 ebenfalls in Groningen. Ihr Vater war der Kaufmann Simon, geboren am 19.10.1851 in Veendam, gestorben am 25.5.1935 in Groningen.

 

Mietje war das älteste Kind von neun Geschwistern. Ihre Schwestern waren Grietje, geboren am 11.9.1877 und mit vier Wochen verstorben, Esther, geboren 29.8.1878, Grietje, geboren 9.12.1882, ihre Brüder Abraham, geboren 30.10.1880, Jakob, geboren 29.12.1884, Stillborn Child, geboren am 5.4.1887 und am nächsten Tag verstorben, Stillborn Child, geboren 28.4.1888, David, geboren 13.4.1889, und Lion, geboren 25.1.1892.

 

Wo und wann Mietje die Ausbildung zur Krankenschwester machte oder wo sie arbeitete, ist nicht bekannt.

 

Laut Geni.com soll Mietje einen Sohn namens Jacobus Mozes Benjamin Brommet, geboren am 1.10.1895 in Veendam gehabt haben, der die Shoa überlebte. Über einen Ehemann oder Lebensgefährten fehlen Informationen.

 

Zuletzt wohnte Mietje zusammen mit ihrer Schwester Grietje in Amsterdam in der Pieter Aertszstraat 31 I.

 

Ihre Brüder Abraham und David wurden bereits 1942, Mietje Brommet und ihre Schwestern Grietje und Esther am 27.8.1943 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet

 

Quellen: Joods Monument; Yad Vashem; geni.com


 

Louisa Bronkhorst

 

Louisa Bronkhorst wurde in Den Haag am 8.5.1918 geboren.

 

Ihre Mutter Kaatje, geborene de Winter am 26.6.1885 in Heusden wurde am 19.10.1942 in Auschwitz ermordet. Ihre elfjährige Schwester Jansje, geboren am 9.3.1931 in Den Haag, wurde sehr wahrscheinlich zusammen mit der Mutter deportiert, denn auch sie wurde am 19.10.1942 dort ermordet. Beide hatten altersmäßig bei der Selektion an der Rampe in Auschwitz keine Chance.

 

Ihr Vater, der Tapezierer und Polsterer Simon, geboren am 7.6.1890 in Amsterdam, wurde Richtung Polen deportiert. Das Deportationsziel ist nicht bekannt, als Todesdatum gilt der 31.3.944. Es könnte sein, dass Louisas jüngerer Bruder Philippus, geboren am 17.4.1920 in Den Haag, der den gleichen Beruf wie der Vater hatte, zusammen mit ihm deportiert wurde, denn auch hier ist das Deportationsziel unbekannt, aber auch er wurde am 31.3.1944 umgebracht.

 

Louisa war ab dem 6.2.1942 Krankenpflegeschülerin in Het Apeldoornse Bos.

 

Wann sie deportiert wurde, ist unklar. Louisa Bronkhorst wurde in Auschwitz am 31.5.1944 ermordet.

 

Quellen: Joods Monument; Yad Vashem


 

Salomon Bros

 

Salomon Bros wurde am 20.6.1921 in Amsterdam geboren. Sein Vater Simeon Bros, geboren am 9.12.1871 in Haarlem starb am 22.9.1939 in Amsterdam. Seine Mutter Rachel, geborene de Miranda am 19.8.1876 in Amsterdam, wurde in das Ghetto Theresienstadt deportiert und starb dort an den unmenschlichen Bedingungen am 11.5.1944.

 

Salomon war der Jüngste von vier Geschwistern. Sein Bruder Jozef, geboren am 6.3.1914 in Antwerpen, überlebte die Shoa. Seine Schwester Bela Judith, geboren am 31.1.1917 in Amsterdam, wurde im Vernichtungslager Auschwitz am 27.8.1943 getötet. Bruder David, geboren am 10.7.1918 ebenfalls in Amsterdam, wurde am 4.6.1943 im Vernichtungslager Sobibor getötet.

 

Ab dem 29.4.1942 war Salomon Krankenpflegeschüler in Het Apeldoornsche Bosch.

 

Ende Januar wurde Salomon im Durchgangslager Westerbork inhaftiert und von dort am 2.2.1943 nach Auschwitz deportiert. Dort musste er Zwangsarbeit leisten.

 

Am 22.2.1943 wurde Salomon Bross im Alter von 21 Jahren ermordet.

 

Quellen: Joods monument; Yad Vashem; geni.com


 

Ruth Rebecca Brown-Keller, geb. Davidow

 

 

Ruth Davidow wurde am 11.9.1911 in Russland geboren. Mit drei Jahren emigrierte sie mit ihren Eltern in die USA.

 

Am Jewish Hospital absolvierte sie ihre Ausbildung zur Krankenschwester und arbeitete anschließend in New York.

 

Zunächst trat sie dem Komitee Hilfe für die Spanische Republik bei und meldete sich dann zur medizinischen Hilfe für Spanien. 1937 traf sie bei den Internationalen Brigaden in Spanien ein. In Albacete, an der Pozoblanco-Cordoba- und an der Ebro-Front arbeitete sie als Operationsschwester.

 

Nach ihrer Heimkehr plagten sie Schuldgefühle, Spanien verlassen zu haben. Sie fühlte sich wie eine Verräterin, weil sie die kämpfenden Republikaner im Stich ließ. Jahre später erzählte sie, dass damals ein spanischer Bauer zu ihr bemerkte, dass die Leute noch einen realen Krieg bekommen würden, die den Spaniern die Hilfe im Bürgerkrieg verweigern. Die Prophezeiung des Bauern traf ein.

 

Nach ihrer Heimkehr in die USA heiratete sie Fred Paul Keller, der ebenfalls bei den Internationalen Brigaden war. Mit ihm hatte sie eine Tochter, Joanie. Später heiratete sie erneut, Vernon Brown.

 

Ruth blieb auch nach Spanien engagiert, setzte sich für Menschenrechte und Benachteiligte ein. Von 1960 bis 1962 arbeitete sie in Havanna in Kuba. Sie war aktiv im Medical Committee for Human Rights. Als Indigene die ehemalige Gefängnisinsel Alcatraz besetzten und für sich beanspruchten übernahm sie dort als Nichtindigene die Gesundheitsversorgung. Mit den Interbrigadisten der Abraham Lincoln Brigade demonstrierte sie gegen die USA, die die konterrevolutionären Rebellen gegen die rechtmäßige linksgerichtete Regierung in Nicaragua unterstützte. Direkt helfen konnte sie altersmäßig nicht mehr. Ihren 85. Geburtstag verbrachte sie als Delegierte der Dritten Internationalen Frauenkonferenz in Peking.

 

Ruth Davidow starb am 28. Juni 1999 in San Franzisco.

 

Quellen: Archiv der Abraham Lincoln-Brigade; www.downtownexpress.com/de_43/americanwomen.html; Eigentlich rede ich nicht gern über mich, Petra Lataster-Czisch, ISBN-10:‎ 3378002824 ISBN-13:‎ 978-3378002821; https://www.sfgate.com/news/article/Ruth-Davidow-3076749.php; Internationale Frauen im Spanischen Krieg 1936 – 1939 https://internationale-frauen-im-spanischen-krieg-1936-1939.de/

 

 

 

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