Virtuelles Denkmal "Gerechte der Pflege"

"... die tolldreisten, machthungrigen Horden, sie konnten den Geist nicht morden!"


Hermine Lebovic-Ova

 

Hermine Lebovic-Ova wurde am 9.11.1922 in Nove Solo geboren. Da die Nazis ihre Opfer als staatenlos erklärten, kann der Geburtsort bisher nicht einem Land zugeordnet werden. Die Krankenschwester wurde im SS-Sammellager Mechelen registriert und mit dem III. Deportationszug unter der Nummer 101 am 15.8.1942 nach Auschwitz verschleppt. Im KZ Auschwitz-Birkenau wurde die Neunzehnjährige unter der Nummer 004898 registriert. Es muss davon ausgegangen werden, dass Hermine Lebovic-Ova ermordet wurde, da von ihr weitere Lebenszeichen fehlen.

 

Ich danke für die Recherche Frau Laurence Schram vom Jüdischen Deportations- und Widerstandsmuseum (JDWM) in der ehemaligen Mechelner Dossinkaserne.


 

Adelle Leefsma

 

Adelle Leefsma war die Tochter von Samuel Joseph Leefsma und Susanne, geborene Mogendorf. Sie wurde am 16.5.1921 in Gouda geboren. Die Krankenschwester wohnte in den Niederlanden zuletzt in der Zutphensestraat106 in Apeldoorn und arbeitete in der  "Centraal Israëlitisch Krankzinnigengesticht Het Apeldoornsche Bos" ("Het Apeldoornsche Bosch"). Adelle Leefsma wurde am 28.2.1943 im Alter von 21 Jahren in Auschwitz ermordet.

 

Quellen: Joods Monument


 

Inge Lefkowitz

 

Die Krankenschwester Inge Lefkowitz arbeitete bis zuletzt im jüdischen Krankenhaus Berlin. Nach Kriegsende emigrierte sie in die USA.

 


 

Emmi Lehmann

 

Emmi Lehmann arbeitete im Krankenhaus Moabit in Berlin. Bis Hitlers Machtergreifung arbeiteten in diesem Hause viele jüdische Ärzte. Moabit, ein Arbeiterbezirk, war rot, wählte überwiegend KPD oder SPD. Auch Emmi Lehmann galt als politisch links und wurde deshalb im April 1933 im Zuge "der Säuberung" des Krankenhauses entlassen.

 
Ihre Arbeitspapiere wurden von der Personalverwaltung einbehalten, was einem Berufsverbot gleichkam. Später wurde Emmi Lehmann wieder eingestellt.
 

Quelle: Dr. Christian Pross; "Nicht misshandeln", ISBN 3-88725-109-1


 

Paul Lehmann

 

Der Krankenpfleger arbeitete im im Krankenhaus Moabit in Berlin. Er galt als politisch links und wurde deshalb im April 1933 im Zuge "der Säuberung" des Krankenhauses entlassen. Seine Arbeitspapiere wurden von der Personalverwaltung einbehalten, was einem Berufsverbot gleichkam.

 

Quelle: Dr. Christian Pross; "Nicht misshandeln", ISBN 3-88725-109-1


 

Konrad (Koppel) Leiberg

 

Konrad Leiberg wurde am 24.6.1894 in Warschau geboren. Seine Eltern waren Leon and Esther Leiberg. Er war in zweiter Ehe verheiratet mit Anna, geborene Hoffmann am 2.3.1891 in Czernowitz in Bukovina, Rumänien. Konrad hatte wenigstens ein Kind. Vermutlich hielt sich der jüdische Krankenpfleger als Flüchtling in Belgien auf. 1943 war er im Sammellager Mechelen inhaftiert. Die Nazis hatten ihn als staatenlos erklärt. Sein Name stand auf der Deportationsliste von Mechelen nach Auschwitz mit dem Transport XX vom 19.4.1943. Das war der Zug, den drei junge Männer, Youra Livchitz, Jean Franklemon und Robert Maistriau, mit ungeheuerem Mut und Dreistigkeit stoppten, um Deportierten die Flucht zu ermöglichen. Konrad Leiberg und Anna bekamen leider nicht die Chance zur Flucht und wurden in Auschwitz ermordet.

 

Sein Sohn Leon überlebte und füllte für seinen Vater und seine Stiefmutter bei YAD VASHEM das Erinnerungsblatt aus.

 

Quelle: Deportationsliste XX Mechelen - Auschwitz; YAD VASHEM


 

Fanny Leibowitz

 

Fanny Leibowitz wurde am 5.1.1869 in Hamburg geboren. Die verwitwete Säuglingsschwester war zur Zeit ihrer Deportation am 15.10.1942 nach Theresienstadt in Hamburg in der Sedanstraße 23 wohnhaft. Ich besitze keine Kenntnisse, ob die Jüdin den Naziterror überlebte.

 

Quellen: Deportation Assembly Points: No. 38 Altonaer Straße/No. 120 Schanzenstraße, Universität Hamburg - Wilhelm Mosel, Deutsch-Jüdische Gesellschaft (ohne Datum)


 

Berta Lenel

 

Berta Lenel wurde 1882 geboren und war die Tochter des international anerkannten deutschen Rechtshistorikers des Römischen Rechts Prof. Dr. Otto Lenel, geboren 1849, und seiner Frau Luise Lenel geb. Eberstadt. geboren 1857. Zu seinem 80. Geburtstag 1929 gratulierten dem Ehrenbürger der Stadt Freiburg Wissenschaftler aus zwanzig Ländern verschiedener Erdteile und 100 Universitäten.

 

Der Ruhm schützte die Familie nicht vor dem nationalsozialistischen Rassenwahn. Der Vater ertrug nicht die Diskriminierungen und verstarb 1935. Berta Lenel wurde als Jüdin aus ihrem Beruf als Krankenschwester herausgedrängt. Bis dahin war sie Oberschwester in Heidelberg. Sie zog zur Mutter nach Freiburg in die Holbeinstraße 5 zurück. 1940 deportierten die Nazis sie mit ihrer Mutter in das Internierungslager Gurs in Frankreich.

 

Die Mutter konnte den Bedingungen im Internierungslager wenig entgegen setzen und verstarb am 8.11.1940 in Gurs. Berta Lenel gelang die Flucht und sie überlebte in der Schweiz. Nach dem Krieg kehrte sie nach Freiburg zurück. Heute erinnern in Freiburg sogenannte Stolpersteine an die Familie.

 

Quelle: Stolpersteine Freiburg


 

Wanda Lesiecka-Lubonska

 

Wanda Luboinska wurde 1916 geboren. Nach dem Abitur studierte sie Krankenpflege in Warschau und erlangte auch die Lehrbefähigung 1937. Als der Krieg 1939 ausbrach, organisierte sie die Verwundetenpflege und bildete Krankenschwestern und Sanitäter dafür aus. Mit Kollegen sicherte sie den Transport von Material und Medikamenten und richtete Lazarettstationen ein. Sie rettete Patienten aus einem brennenden Krankenhaus und verteilte sie auf umliegende Häuser und Keller und rettete ihnen somit das Leben.

 

Nach der Kapitulation am 30.9.1939 kehrte sie zurück an die Warschauer Krankenpflegeschule und schloss sich einer Einheit des Widerstandes an. Sie sorgte dort auch für die medizinische und pflegerische Betreuung der Kämpfer im Untergrund, half Partisanen in Privathäusern, bildete Krankenschwestern für die Widerstandbewegung aus. Ihre Wohnung wurde eine Anlaufstelle für die Widerstandsbewegung und Armia Krajowa sowie ein Lager für Medikamente und Verbandsmaterial, notfalls auch für die illegale Presse und Waffen.

 

Nach dem Krieg 1946 ging sie auf Drängen ihres Ehemannes nach Posen, organisierte dort die Krankenpflege- und Hebammenschule und andere soziale halböffentliche Schulen. Auch nach ihrem Ruhestand 1971 blieb sie aktiv und sozial engagiert. Für ihr Schaffen wurde sie unter anderem mit dem polnischen Ritterkreuz und der Florence-Nightingale-Medaille ausgezeichnet. Wanda Lesiecka-Lubonska starb im Jahr 2008.

 

Quelle: Wirtualnym Muzeum Pielegniarstwa Polskiego

 

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