Virtuelles Denkmal "Gerechte der Pflege"

"... die tolldreisten, machthungrigen Horden, sie konnten den Geist nicht morden!"


Betty Judith Haagens

 

Betty Judith Haagens wurde am 18.6.1925 in Rotterdam geboren. Ihre Eltern waren Joseph Nathan Haagens, geboren am 26.4.1881 in Rotterdam und Elisabeth Haagens, geborene Duizend am 28.11.1885 in Amsterdam.

 

Betty war Krankenpflegeschülerin am Jewish Hospital in Rotterdam, Schietbaanlaan 42.

 

Sie und ihre Eltern wurden nach Sobibor deportiert und dort ermordet.

 

Quelle: Joods Monument


 

Betty de Haan

 

Betty de Haan wurde am 29.10.1921 in Amsterdam geboren. Die Krankenschwester wohnte in Appeldoorn.

 

Betty de Haan wurde am 12.2.1943 in Auschwitz ermordet.

 

Quelle: Joods Monument


 

? Haas

 

Von der gelernten Krankenschwester existieren leider bisher keine näheren Angaben. Sie war die Schwester von Gerda Haas. Ihre Mutter wurde von den Nazis in Riga ermordet,

 

Frau Haas wurde in Auschwitz umgebracht.

 

Quelle: United States Holocaust Memorial Museum


 

Eva Haas, geb. Zimmer

 

Die Säuglingspflegerin Eva Zimmer wurde am 1.6.1920 in Fürth geboren. Ihre Eltern waren Menki Zimmer, geboren am 28.5.1882 in Fürth, und Betty Blümle Zimmer, geborene Möller am 13.6.1884 in Altona. Die Eltern wurden nach Izbica deportiert und in Majdanek ermordet. 1953 wurden sie für tot erklärt. Eva hatte vier ältere Geschwister: Mauri, geboren am 13.3.1911, Alexander, geboren am 16.8.1912, Therese Thirza, geboren am 18.8.1913 und Lilli, geboren am 2.9.1916. Mauri, Therese und Lilli konnten den Holocaust überleben. Ihr Bruder Alexander wurde im KZ Bergen-Belsen am 20.1.1945 umgebracht.

 

Am 16.2.1939 erhielt Eva Zimmer einen befristeten Reisepass zur Auswanderung nach Holland. Sie verließ am 27.4.1939 Nazideutschland. In Enschede schloss sie sich mit ihrem Bruder Alexander der orthodoxen Agoedat Jisra'el, einer Einrichtung der Hakhsharah an. Sie befand sich in einem großen Haus in der Ortschaft Twekkelo im Südwesten von Enschede und nannte sich Wohnstatt Haimer's Esch. 1940 lebten dort etwa 55 Menschen und bereiteten sich in dem Ausbildungszentrum auf ihre Emigration nach Palästina vor. Mit dem Einmarsch der deutschen Truppen in den Niederlanden scheiterten derartige Pläne. Wem von Haimer's Esch es nicht gelang, rechtzeitig in den Untergrund zu gehen, wurde interniert. Weniger als die Hälfte der orthodoxen Pioniere überlebten den Krieg.

 

Eva Zimmer lernte in Haimer's Esch Herbert Haas kennen, geboren am 9.3.1916 in Berlin. Die beiden jungen Leute verlobten sich. Eva, ihrem Bruder Alexander und Herbert Haas gelang es nicht, ein sicheres Versteck zu finden. Sie kamen in das Durchgangskonzentrationslager Westerbork. Dort heiratete Eva Zimmer ihren Verlobten. Der Rabbiner Gerhard Frank vollzog die Trauung.

 

Als Herbert Haas nach Auschwitz deportiert wurde, ging Eva Haas freiwillig auf den Transport mit. Beide wurden im KZ Auschwitz ermordet. Für Eva Haas wird der 24.9.1942, für ihren Ehemann der 31.1.1943 als Sterbedatum angenommen. Offiziell gilt Eva Haas als verschollen und wurde für tot erklärt.

 

Quellen: Israelitische Kultusgemeinde Fürth, Memorbuch; Joods Monument


 

Gerda Haas

 

Gerda Haas wurde 1922 in Ansbach geboren. Sie kam aus einer sehr religiösen Familie, ihr Vater war ein jüdischer Metzger. Bis 1936 besuchte sie die reguläre Schule, dann verzog sie nach Berlin, um eine jüdische Schule zu besuchen.

 

Nach der Progromnacht kehrte sie zu ihrer Familie in die Heimatstadt zurück. Im Juli 1939 gelang ihrem Vater die Flucht nach England und dann in die USA. Ihm gelang es jedoch nicht, seine Familie nachzuholen.

 

1939 begann Gerda am jüdischen Krankenhaus in Berlin ihre Ausbildung zur Krankenschwester. 1943 wurde sie nach Theresienstadt deportiert. Dank der Vereinbarung zwischen dem Schweizer Bundespräsidenten und SS-Führer Himmler entkam sie der Hölle von Theresienstadt mit einem Transport in die Schweiz im Februar 1945. 1946 wanderte sie in die USA aus und sah ihren Vater wieder. Ihre Mutter und ihre Schwester überlebten nicht den Holocaust.

 

Quelle: United States Holocaust Memorial Museum; Joods Monument


 

Emma Haase

 

Die Berlinerin Emma Haase, Jahrgang 1893, arbeitete seit 1925 in der Charité. 1927 beendete sie die Ausbildung zur Krankenschwester. Sie war Mitglied der KPD, der Kommunistischen Partei Deutschland. Bereits 1926 trat sie einer Betriebszelle der KPD in der Charité bei und war bald deren Organisationsleiterin. Im Rahmen der "Säunerungen" wurde sie 1933 verhaftet und fristlos entlassen. Aufgrund des Mangels an Pflegekräften konnte sie später in der Universitätsfrauenklinik zunächst als Aushilfe arbeiten und wurde ab 1937 fest angestellt.

 

Nach dem Krieg wurde sie als Oberin der Krankenschwestern der Berliner Charité eingesetzt. Sie leitete die Schwesternschaft bis 1950. 1963 verlieh ihr die DDR die Hufeland-Medaille in Gold. Die DDR verlieh diese Medaille für besondere Verdienste oder vorbildliche Initiativen im Gesundheits- und Sozialwesen.

 

Quelle: 27.4.1963 Neues Deutschland; Die Charité: Geschichte(n) eines Krankenhauses, ISBN 305008801X


 

Margarete Haase

 

Margarethe Haase wurde am 19.2.1892 in Wielen in der Region Poznan geboren. Die jüdische Krankenschwester arbeitete und wohnte in einer Privatklinik in der Trautenaustraße 5 in Berlin-Wilmersdorf. Sie wurde am 5.9.1942 vom Bahnhof Moabit nach Riga deportiert.  Der Zug kam am 8.9.1942 in Riga an. Vermutlich wurden die deportierten Menschen sofort erschossen.

 

Quelle: Stolpersteine in Berlin


 

Margarete Haase

 

Die Krankenschwester Margarete Haase arbeitete im Krankenhaus Moabit in Berlin als OP-Schwester. Von ihr existieren kaum Informationen. Anscheinend gehörte sie zu denen, die in die innere Emigration unter dem braunen Mob gingen und daran zerbrachen. Sie nahm sich das Leben. In ihrem Abschiedsbrief schrieb sie, dass sie mit der neuen Zeit nicht zurechtkäme. Offener hätte sie den Grund für ihren Selbstmord kaum anbringen können, um nicht noch andere Menschen in Bedrängnis zu bringen.

 

Quellen: Dr. Christian Pross; "Nicht misshandeln", ISBN 3-88725-109-1


 

Berta Hagenauer

 

Die Österreicherin Berta Hagenauer wurde am 3.Mai 1903 als Älteste der drei Schwestern Ritter in Graz geboren. Am 21. April 1924 heiratete sie Dr. Simon Baron von Hagenauer in Graz. Er war Jurist und vorerst in der Bezirkshauptmannschaft Graz, später in der Bezirkshauptmannschaft Eisenstadt (Burgenland) tätig.

 

Am 25. Juni 1925 kam ihr einziger Sohn Wolfgang in Wien zur Welt. Berta Hagenauer war im Burgenland sozial und karitativ engagiert. Als Leiterin des Frauenreferates und des Mutterschutzwerkes nahm sie an internationalen Kongressen teil, organisierte Ausspeisungen in armen Gemeinden und hielt Vorträge im Radio. Dabei entwickelten sich Freundschaften zu anderen führenden sozial und politsch aktiven Frauen katholischer Vereinigungen, wie zu Franziska Fürstin von Starhemberg (auch Fanny Starhemberg) oder Leopoldine Miklas (Frau des österreichischen Bundespräsidenten). Berta Baronin von Hagenauer erhielt auch die Ehrenbürgerschaft von Neufeld.

 

Ihr Mann, selbst ein tief religiöser Katholik, war als exzellenter Verfassungsjurist für eine leitende Stelle beim OGH (Obersten Gerichtshof) vorgesehen. Jedoch wurde Baron Hagenauer nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Österreich 1938 auf Grund seiner "christlichen Überzeugung" vom Dienst suspendiert und aus dem Staatsdienst entlassen. Die Familie zog nach Wien und am 27. Februar 1940 starb Hofrat Dr. Simon Hagenauer. Daraufhin arbeitete die Hoftratswitwe als "Heilgehilfin", um als Witwe und Mutter ohne Pension überleben zu können. Ihren Sohn konnte sie auf Grund ihrer früheren Beziehungen nach St. Gallen auf ein Schweizer Internat (Institut Rosenberg) schicken und ihn so der NS-Propaganda entziehen.

 

In den Kriegs-Jahren hatte Berta Baronin Hagenauer immer wieder Jüdinnen in ihrer Wohnung versteckt. Aus religiöser und humanitärer Überzeugung betätigte sie sich in einer Widerstands-Gruppe, denen auch ehemalige österreichische Politiker wie Lois Weinberger (der spätere Vizebürgermeister von Wien), Leopold Figl (der spätere Bundeskanzler) und Felix Hurdes (der spätere Unterrichtsminister und Nationalratspräsident) angehörten.

 

Die oftmaligen geheimen Treffen in ihrer Wohnung wurden aber von der Gestapo entdeckt. Am 22.September 1944 wurde sie und ihre Besucher wegen "Hochverrats" von der Gestapo in ihrer Wiener Wohnung verhaftet. Baronin Hagenauer kam in das Gefangenhaus auf der Rossauer Lände und wurde später in das Bezirksgefängnis in die Schiffamtsgasse verlegt. Sie wurde fast täglich verhört und während der Fliegerangriffe im obersten Stock im Verhörzimmer angekettet und alleine gelassen, schwieg aber standhaft.

 

Am 4. April 1945 entkam sie, nachdem das Gefängnis von einer Bombe im Zuge der Befreiung Wiens getroffen wurde. Mit Hilfe von Freunden konnte sie in den letzten Kriegstagen in einem Spital untertauchen, um ihre in Gefangenschaft erlittenen Herz-Infarkte zu behandeln. Von diesen konnte sie sich nie mehr ganz erholen, wodurch ihr später ein Opferfürsorgeausweis ausgestellt wurde.

Auch andere Familienmitglieder von Berta Hagenauer waren im Widerstand tätig. So ihr Sohn Wolfgang, der an der Seite italienischer Partisanen in Ligurien kämpfte. Oder der Mann ihrer Schwägerin (geborenen Sabine von Hagenauer) Dr. Adolph Proksch, der als Finanzberater von Bundeskanzler Kurt von Schuschnigg fungiert hatte und als Hochverräter im KZ Dachau interniert worden war.

 

Nach dem Krieg wurde Berta Baronin Hagenauer auf Grund ihrer poltischen Erfahrung (im Frauenreferat und im Mutterschutzwerk in der Vorkriegszeit) ein Nationalratsmandat von der ÖVP angeboten, das sie aber dankend abgelehnt hatte. Sie gründete dann im damaligen Sanatorium Auersperg ein Inhalatorium mit recht großem Erfolg. Berta Hagenauer starb am 22. September 1972, genau 28 Jahre nach ihrer Verhaftung, in Wien.

 

Quellen: DÖW


 

Berta Hahn, geb. Schuster

 

Berta Hahn, geborene Schuster, wurde am 24.12.1911 in Kitzingen geboren. Ihr Vater war der Bäckermeister Hugo Schuster, geboren am 17.8.1879 in Birstein, der in Fürth lebte und arbeitete. Er wurde in Riga am 1.3.1941 ermordet. Ihre Mutter hieß Recha Rachel Schuster, geborene Oppenheimer. Sie war mit Alfred Hahn verheiratet, der bei der Eheschließung der Tochter den Familiennamen gab. Zuletzt wohnte sie in Frankfurt am Main in der Hirschenstraße 21. Die Krankenschwester Berta Hahn wurde am 24.9.1942 oder 26.9.1942 nach Raasiku deportiert. Am 23.8.1944 kam sie in das KZ Stutthof und wurde dort am 19.1.1945 ermordet.

 

Quellen: Israelitische Kultusgemeinde Fürth, Memorbuch; Yad Vashem


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