Virtuelles Denkmal "Gerechte der Pflege""... die tolldreisten, machthungrigen Horden, sie konnten den Geist nicht morden!"Lini Moerkirk de Vries (Lena Fuhr)
Die Krankenschwester Lini Moerkirk de Vries (Lena Fuhr) kam aus den USA. Obwohl sie eine Tochter in Amerika hatte, fühlte sie sich moralisch verpflichtet, der spanischen Republik in den Internationale Brigade beizustehen. Sie arbeitete in Castillejo in einem Krankenhaus mit 300 Patienten, dass eigentlich für 50 Patienten gedacht war.
Quellen: Abraham Lincoln Brigade; Martin Sugarman, AJEX - Jewish Military Museum
Jeanette (Nettie) Mogendorff
Jeanette, Rufname Nettie, Mogendorff wurde am 24.1.1920 geboren. Ihre Eltern waren Meyer Maurits Mogendorff, geboren am 20.8.1888, und Suze, auch geborene Mogendorff am 23.10.1897. Nettie hatte zwei jüngere Schwestern, Ellij, geboren am 21.6.1927 und Miep, geboren am 26.11.1925, und einen jüngeren Bruder Hans, geboren am 2.4.1922. Die gesamte Familie kam in Groenlo in der Provinz Gelderland zur Welt.
Wo Nettie, eine ausgebildete Krankenschwester, die Ausbildung absolvierte und arbeitete, ist nicht geklärt. Nettie wohnte, zumindest zeitweise, in Den Haag, Kortenaerkade 9. Im gleichen Haus wohnte Henrietta Heijmans, ebenfalls eine Krankenschwester, die polizeilich gesucht wurde, weil sie ohne Genehmigung umgezogen war. War es nur Zufall oder kannten sich beide und wollten eventuell zusammen untertauchen? Oder wohnten sie dort, weil ihre Arbeitsstelle in der Nähe war? Beide Krankenschwestern waren dort ordnungs-gemäß angemeldet, was nicht für ein Untertauchen spricht. Auf jeden Fall wohnte Nettie zuletzt mit ihrer Familie in Rijswijk in der Julianastraat 55. Alle Familienangehörigen wurden nach Sobibor deportiert und dort am 5.3.1943 ermordet. Jeanette Nettie Mogendorf wurde 23 Jahre alt.
Quelle: Joods Monument
Gezina Mok
Die Krankenschwester wurde am 16.12.1917 in Haarlem geboren. Sie arbeitete in der "Centraal Israëlitisch Krankzinnigengesticht Het Apeldoornse Bos". Gezina Mok wurde am 25.1.1943 in Auschwitz ermordet.
Quelle: Joods Monument
Maria Moritz, geb. Oettl
Maria Moritz, geborene Oettl, wurde am 28.1.1892 in Hohenburg geboren. Sie hatte 1913 geheiratet, wurde aber 1918 Witwe. Maria kam wie viele Frauen auch zu dieser Zeit durch den ersten Weltkrieg zur Pflege. Nach einer Ausbildung als Hilfsschwester arbeitete sie in einem Freiburger Lazarett. Politisch gehörte sie dem Spartakusbund und KPD an. Nach dem Krieg studierte sie Literatur, Philosophie, Volkswirtschaft und Arbeiterbewegung und gründete 1919 mit Mitstreitern die KPD in Oberbaden. Von 1924 bis 1927 war sie Stadtverordnete in Freiburg. In der Nazizeit wirkte sie aktiv im Widerstand mit, wurde 1935 vermutlich aufgrund einer Denunziation verhaftet und saß bis 1941 im Zuchthaus. Auch nach 1945 kehrte sie nicht in die Pflege zurück, sondern blieb ihrer politischen Arbeit treu. Maria Moritz starb am 8.10.1957 in Frankfurt am Main.
Quelle: Wikipedia
Dorothy Morris
Dorothy Morris wurde 1904 in Cromwell geboren. Ihre aufstrebende Familie bildete sich ein, dass Dorothy studiert, Karriere macht und den gesellschaftlichen Aufstieg fortsetzt. Nach den Beschreibungen ihrer Zeitgenossen hatte sie hervorstechende Eigenschaften, die nicht immer positiv bewertet wurden: Sie war dominant, was teilweise ans Herrische grenzte, ließ sich nur ungerne etwas vorschreiben und war gewohnt, ihren Dickkopf durchzusetzen. Das machte sie möglicherweise für manche Zeitgenossen zu einer ziemlich unangenehmen Frau.
Vermutlich blieben daher die Anstrengungen der Familie wegen Sinnlosigkeit begrenzt, Dorothy mit ihrer höheren Schulbildung den Beruf der Krankenschwester auszureden. Medizinstudium? Na, das wäre ja noch halbwegs gegangen, aber Krankenschwester für ein gebildetes Mädchen aus gutem Hause? Die Familie hatte was zu schlucken.
Dorothy besuchte die Krankenpflegeschule im Christchurch Hospital und nach Beendigung der Ausbildung arbeitete sie auch erstmal in dem Beruf. Sie war eine gebildete, politisch interessierte und engagierte junge Frau, politisch unabhängig, aber eher links eingestellt. Die faschistische Entwicklung in Europa betrachtete sie mit Sorge. 1935 machte sie sich auf den Weg nach England. Als gegen die rechtmäßig gewählte spanische Regierung die Faschisten putschten, war Dorothy entsetzt, dass Großbritannien und Frankreich der Regierung nicht halfen. Dorothy fand sich in einer inoffiziellen Mobilisierung der Menschen wieder, die das republikanische Spanien unterstützen wollten, auch wenn ihre Regierungen es nicht befürworteten. Sie brachte einen wichtigen Trumpf mit: Sie sprach Spanisch.
Sir George Young organisierte und finanzierte eine Ambulanzeinheit für die Internationalen Brigaden in Spanien, der sich Dorothy anschloss. Ihr erstes Ziel war Almeria. Dorothy und ihr Team trafen dort auf Überlebende des Massakers von Málaga. Die Francotruppen hatten die Flüchtlinge aus der umkämpften Stadt zu tausenden niedergemetzelt.
Dann ging Dorothy zur Front, um beim Aufbau eines Feldlazaretts für Kämpfer zu helfen. Die Einsatzorte wechselten ständig, bedingt durch die Kampfhandlungen, und Dorothy war dort, wo sie gebraucht wurde. So richtete sie auch ein Kinderkrankenhaus und Kinderheim an der Costa Brava ein. Einige Monate später pflegte sie halbverhungerte kranke Kinder in einem Kinderkrankenhaus der Quäker in Murcia.
Sie leitete verantwortlich zunehmend die Hilfsaktionen, als immer mehr der Sieg der Putschisten drohte. Und sie schreckte wirklich vor nichts zurück. So schmuggelte sie geheime Dokumente in das Hauptquartier der Kommunistischen Partei Frankreichs an einem sicheren Ort: In ihrer Vagina.
1938/1939 waren zehntausende Spanier nach Frankreich geflohen und saßen bei Perpignan in Lagern fest, wo es an allem mangelte: Hygiene, Medikamente, ausreichende Nahrungsmittel, Kleidung, Unterkünfte. Dorothy organisierte hier mit Quäkern die Flüchtlingshilfe. Sie leitete das Büro, dass die Lager für die Flüchtlinge aufstellte, organisierte Hilfs- und Milchlieferungen, kümmerte sich aber auch um Bibliotheken und Bildungsangebote für die Kinder und Erwachsenen. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Frankreich wurde Dorothy in letzter Minute mit einem Schiff von Bordeaux nach Großbritannien evakuiert.
In Großbritannien arbeitete sie sogar kurzfristig in einer Fabrik, leitete ein Flüchtlingsheim, war Oberschwester in einer Kinderkrippe. Bei Kriegsende arbeitete sie für die Vereinten Nationen in einem Flüchtlingslager in El Shatt, Ägypten, und danach in Deutschland. Anfang 1946 kehrte sich nach Neuseeland zurück, um sich zu erholen.
1947 ging sie wieder zurück nach England und Spanien. In England arbeitete sie in der Pflege, in Spanien suchte sie den Arzt, der in den Kriegsjahren ihr Geliebter gewesen war. Der Aufenthalt in Francos Spanien war für sie nicht ganz ungefährlich. Sie fand ihn nicht und seine Identität blieb ungeklärt. 1980 kehrte sie endgültig nach Neuseeland zurück.
Je älter und gebrechlicher sie wurde, um so mehr erkannten ihre Pflegenden, dass sie gewohnt war, Befehle zu erteilen, dominant war, sich nur ungerne etwas vorschreiben ließ und immer ihren Dickkopf durchsetzen wollte. Auf der anderen Seite brauchte diese außerordentlich kompetente, mutige Frau genau diese Eigenschaften, um schnell und effektiv Hilfe im spanischen Krieg, aber auch in den französischen Flüchtlingslagern leisten zu können.
Dorothy Morris starb 1998 in Christchurch.
Sie hatte während ihrer Zeit in Europa sehr lange, detaillierte Briefe nach Hause an ihre Familie in Lyttelton geschrieben, die leider nicht alle aufbewahrt wurden. Manche Briefe kamen auch einfach nicht an. Aus den erhalten gebliebenen Briefen entstand ein Buch über ihr Leben.
Quelle: Petals & Bullets Dorothy Morris, New Zealand nurse in the Spanish civil war, ISBN 9781927213766
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