Virtuelles Denkmal "Gerechte der Pflege"

"... die tolldreisten, machthungrigen Horden, sie konnten den Geist nicht morden!"


Maria Enengel

 

Bisher fehlen mir zu dieser Krankenschwester genaue Informationen und Daten. Bekannt ist nur, dass sie eine Gegnerin des NS-Regimes war. Sie arbeitete außerdem in der Heil- und Pflegeanstalt Gugging und verweigerte eine Mittäterschaft an Euthanasieverbrechen.

 

Quelle: Universtät Wien; Gerhard Fürstler: Krankenpflege in der Zeit des Nationalsozialismus, Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband, 03.02.2005


 

Norbert Engel

 

Der Heilgymnast und Masseur kommentierte das missglückte Attentat auf Hitler am 20.Juli 1944 gegenüber Krankenschwestern: „Wenn es geklappt hätte, wäre in fünf Tagen der Krieg aus gewesen und wir hätten nach Hause gehen können.“ Norbert Engel wurde denunziert und zum Tode verurteilt. Ihm gelang die Flucht und er konnte sich so seiner Hinrichtung entziehen.


 

Sofia Engelsmann

Die Krankenschwester und Hebamme Sofia Engelsmann wurde 1926 in Rotterdam in Holland geboren. Im März 1943 wurde das Krankenhaus, in dem sie arbeitete, von den Nazis geräumt. Sie und ihre Kollegen und die Patienten wurden in das Lager Westerbork verschleppt. Die Nazis trieben Sofia durch etliche Konzentrationslager, Sobibor, Lublin, Trawniki, Katowice, Auschwitz, Bergen-Belsen und Raguhn, bis sie endlich in Theresienstadt, schwer erkrankt an Typhus, befreit wurde. 1949 wanderte sie nach Israel aus. Dort arbeitete sie wieder als Krankenschwester und Hebamme. Sie hat vier Söhne, 21 Enkel und sechs Urenkel.

 

Quelle: Joods.NL; YAD VASHEM


 

Elionore Jozefine Engers

 

Elionore Jozefine Engers, geboren am 22.11.1916 in Winschoten, war Krankenpflegeschülerin im Jewish Hospital, Schietbaanlaan 42, in Rotterdam. Ihre Eltern Freerk Engers, geboren am 4.7.1882 in Winschoten, und Jetje Engers-van Hasselt, geboren 23.9.1882 in Groningen, wurden beide am 27.8.1943 in Auschwitz umgebracht. Ihre einzige Tochter Elionore Jozefine Engers wurde am 23.7.1943 in Sobibor ermordet.

 

Quelle: Joods Monument


 

Johannette Eppstein

 

Die Kranken- und Kinderpflegerin Johannette Eppstein wurde am 20.11.1904 in Langen bei Offenbach geboren. Ihre Eltern waren Israel Eppstein, geboren 1855 in Lodz, und Sophie, geborene Simon. Das Ehepaar hatte sechs Kinder, allerdings erreichten nur drei das Erwachsenenalter. Ihre Mutter starb sehr früh und ihr Vater heiratete 1909 Rosa, geborene Kahn am 8.6.1870 in Lahr Kreis Limburg. Der Vater hatte in Langen, Wallstraße 28, eine Ellenwarenhandlung, ab 1907 eine Schreibwarenhandlung. Ihr Vater verstarb 1929 und ihre Stiefmutter führte zunächst das Geschäft weiter.

 

Johannette absolvierte ihre Ausbildung von 1928 bis 1930 in Frankfurt und zog anschließend wieder zu ihrer Stiefmutter. 1935 verzog sie nach Darmstadt. Zuletzt wohnte sie im so genannten Judenhaus Kloppentalstraße 6/1 in Stuttgart.

 

Ihr älterer Bruder Bernhard, geboren 1895, ein gelernter Koch, lebte in München und wurde von dort in das KZ  Banjica im ehemaligen Jugoslawien deportiert und am 11.8.1942 ermordet. Über das dritte Geschwisterkind existieren keine Informationen.

 

Die Stiefmutter musste nach Frankfurt am Main umziehen und wurde am 19.10.1941 nach Lodz verschleppt und umgebracht.

 

Johannette Eppstein wurde am 1.12.1941 von Stuttgart nach Riga-Jungfernhof, ein Außenlager vom Ghetto Riga deportiert. Seitdem fehlt von ihr jedes Lebenszeichen.

 

Quelle: Statistik des Holocaust; Gegen das Vergessen: Stolpersteine für Stuttgart; YAD VASHEM; Bundesarchiv Gedenkbuch; Stolpersteine für Langen; Judaica Alemannia


 

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