Virtuelles Denkmal "Gerechte der Pflege"

"... die tolldreisten, machthungrigen Horden, sie konnten den Geist nicht morden!"


Polnische Pflegeeinrichtungen

 

© Deutsches Historisches Museum, Berlin

Von deutschen Bomben getötete Patientinnen eines Krankenhauses in Warschau 1939

 

 

Die Polnischen Pflegeeinrichtungen im II. Weltkrieg verdeutlichten den Charakter des Krieges von Nazideutschland gegen Polen: Es war ein Vernichtungskrieg. Es ging nicht darum, Polen zu besiegen, sondern das Polnische Volk auszulöschen. Ein Mittel dazu waren gezielte Angriffe auf Polnische Pflegeeinrichtungen wie Krankenhäuser, Lazarette, Pflegeheime. Das Rote Kreuz wurde in Polen durch die Wehrmacht und SS grundsätzlich missachtet. Das Verbot höherer Schulen oder Universitäten für Polen, die systematische Ermordung der Polnischen "Intelligenz" und Führung, die Zerstörung sozialer und medizinischer Einrichtungen und die Massaker an Polnischen Ärzten und Pflegekräften sollten die Moral der Polnischen Bevölkerung brechen und die Versklavung erleichtern.

 

Beispiele:

 

Szpital Wielun

 

  

Gezielte Luftangriffe am 1.9.1939 um 4:02 Uhr auf die Stadt Wielun. In der Stadt gab es weder Armee noch Industrie noch eine Luftabwehr. Die Stadt war völlig wehrlos. Hauptangriffsziel war das Szpital Wielun trotz der Kennzeichnung mit dem Roten Kreuz. Ärzte und Pflegekräfte, die versuchten, Mütter und Neugeborene aus der bombardierten Entbindungsstation zu retten, wurden aus den Flugzeugen beschossen.

 

Quelle: Z dziejów dawnego Wielunia, Sylwia Slominska


 

Warschauer Lazarett

 

Die SS-Brigade Dirlewanger stürmte beim Warschauer Aufstand nach der Zeugenaussage des damals 18jährigen Mathias Schenk ein polnisches Lazarett.

 

Matthias Schenk: "Die Türen öffneten sich und eine Krankenschwester kam mit einer kleinen weißen Fahne raus. Wir gingen mit aufgepflanzten Bajonetten rein. Ein riesiger Saal mit Betten und Matratzen auf dem Boden. Da lagen überall Verwundete. Neben den Polen gab es auch verwundete Deutsche. Sie flehten die SS-Männer an, die Polen nicht zu töten.

 

Ein polnischer Offizier, ein Arzt und 15 polnische Rotkreuzschwestern übergaben uns das Lazarett. Die Dirlewanger-Männer sind uns gefolgt. Ich konnte eine der Schwestern schnell hinter einer Tür verstecken und schaffte es noch abzuschließen. Ich habe nach dem Krieg gehört, dass sie überlebt hat.

Die SS-Männer haben alle Verwundeten getötet. Sie haben ihnen die Köpfe mit den Gewehrkolben zerschlagen. Die verwundeten Deutschen schrien und weinten verzweifelt. Danach rannten die Dirlewanger-Männer den Schwestern hinterher; sie rissen ihnen die Kleider vom Leib.

 

Wir hörten Frauen schreien. Am Abend gab es ein so lautes Gebrüll wie bei Boxkämpfen. Also kletterten ich und mein Freund die Wand hinauf, um zu sehen, was dort geschah. Dirlewanger stand bei seinen Männern und lachte. Die Krankenschwestern aus dem Krankenhaus wurden nackt mit den Händen auf dem Kopf durch den Platz gehetzt. Blut lief ihnen über die Beine. Der Doktor wurde mit einer Schlinge am Hals hinter ihnen her geschleift. Alle wurden zum Galgen geführt, wo schon ein paar Leichen hingen. Als sie eine der Schwestern aufknüpften, trat Dirlewanger die Steine um, auf denen sie stand. Ich konnte mir das nicht mehr ansehen................“

 

 

Bisher konnte ich die Namen und Daten der Opfer nicht ermitteln. Für eine Unterstützung bei der Recherche wäre ich sehr dankbar.

 

Quellen: Stern, Gernot Kramper, 23.4.2018; Der Spiegel, 21.07.2008

 

Rot-Kreuz-Krankenhaus Powiśle

 

Das Krankenhaus wurde am zweiten Tag des Warschauer Aufstandes von den Deutschen vorsätzlich niedergebrannt. Bisher konnte ich Namen und Daten der Opfer nicht ermitteln.

 

Quelle: Die polnische Heimatarmee: Geschichte und Mythos der Armia Krajowa seit dem Zweiten Weltkrieg (Beiträge zur Militärgeschichte, Band 57) ISBN-10: 3486567152 ISBN-13: 978-3486567151

 

Sanitätsstation in der nördlichen Innenstadt von Warschau

 

Mehrmals vorsätzliche Luftangriffe durch die Wehrmacht. Opferzahlen sind mir nicht bekannt.

 

Quelle: Die polnische Heimatarmee: Geschichte und Mythos der Armia Krajowa seit dem Zweiten Weltkrieg (Beiträge zur Militärgeschichte, Band 57) ISBN-10: 3486567152 ISBN-13: 978-3486567151

 

Krankenhaus im Warschauer Stadtteil Wola

 

Am 5.8.1944 überfiel die SS das Krankenhaus. Die Ärzte wurden sofort erschossen, Pflegepersonal und Patienten wurden in eine Halle in Moczydło getrieben und dort erschossen. Bis jetzt konnte ich die Namen und Daten der Opfer nicht ermitteln.

 

Quelle: Die polnische Heimatarmee: Geschichte und Mythos der Armia Krajowa seit dem Zweiten Weltkrieg (Beiträge zur Militärgeschichte, Band 57) ISBN-10: 3486567152 ISBN-13: 978-3486567151

 

Szpital sw. Lazarza

 

Szpital sw. Lazarza war eines von vier großen städtischen Krankenhäusern im Warschauer Stadtbezirk Wola. Am 5.8.1944 stürmten die Nazis das Krankenhaus. In diesem Krankenhaus wurden übrigens auch deutsche verwundete Soldaten behandelt, was ihre „Kollegen“ nicht hinderte, etwa 1200 Menschen im Krankenhaus zu ermorden. Es wurden auch einige Ärzte und circa 30 Laien- und Ordensschwestern und Rettungssanitäter ermordet.

 

Quelle: Muzeum Szpitala Polowego

 

 

 

© Deutsches Historisches Museum, Berlin

Warschauer Krankenhaus nach deutschen Luftangriffen 1939

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