Virtuelles Denkmal "Gerechte der Pflege""... die tolldreisten, machthungrigen Horden, sie konnten den Geist nicht morden!"Alida Bollegraf
Alida Bollegraf wurde am 3.3.1922 in Utrecht geboren. Die Krankenschwester wohnte in Appeldoorn. Die Zwanzigjährige wurde in Auschwitz ermordet. Ihr Todesdatum ist der 25.1.1943.
Quelle: Joods Monument
Maria Boric
Die jugoslawische Krankenschwester Maria Boric wurde am 2.2.1926 in Krispolje, heute Kroatien, geboren. Sie lebte in Sesvete bei Agram. Es ist bisher nicht bekannt, wie und warum sie verhaftet wurde. Gesichert ist, dass sie wegen Wehrmittelbeschädigung, § 1 der Verordnung zur Ergänzung der Strafvorschriften zum Schutz der Wehrkraft des Deutschen Volkes vom 25. November 1939 RGBI. I 1939, S. 2319, verurteilt wurde.
§1 Wehrmittelbeschädigung lautete: (1) Wer vorsätzlich ein Wehrmittel oder eine Einrichtung, die der deutschen Landesverteidigung dient, zerstört, unbrauchbar macht, beschädigt, preisgibt oder beiseiteschafft und dadurch vorsätzlich oder fahrlässig die Schlagfertigkeit der deutschen Wehrmacht gefährdet, wird mit Gefängnis nicht unter sechs Monaten bestraft. In schweren Fällen ist auf Todesstrafe oder auf lebenslanges oder zeitiges Zuchthaus zu erkennen. (2) Ebenso wird bestraft, wer vorsätzlich ein Wehrmittel oder eine solche Einrichtung fehlerhaft herstellt oder liefert und dadurch vorsätzlich oder fahrlässig die Schlagfertigkeit der deutschen Wehrmacht gefährdet. (3) Der Versuch ist strafbar. (4) Wer leichtfertig handelt und dadurch fahrlässig die Schlagfertigkeit der deutschen Wehrmacht gefährdet, wird mit Gefängnis bestraft. (5) Diese Bestimmung tritt an die Stelle des § 143a des Reichsstrafgesetzbuchs.
Der Paragraph wurde vor allem gegen Zwangsarbeiter in Rüstungsfabriken eingesetzt. Von daher liegt die Vermutung nahe, dass Maria Boric Zwangsarbeit in einer deutschen Rüstungsfabrik leisten musste. Ab dem 21.12.1944 war sie im berüchtigten Frauenzuchthaus Aichach inhaftiert, dem größten Frauengefängnis in Bayern. Wie hoch das Strafmaß war, ist bisher nicht bekannt. Am 20.5.1945 wurde sie von den Amerikanern befreit. Über ihren weiteren Lebensweg existieren bis jetzt keine Informationen.
Quelle: Arolsen Archives
Irena Henryka "Anna" Borkowska–Zapasnik
Irena Henryka Borkowska–Zapasnik wurde am 22.1.1926 in Warschau geboren. Ihre Eltern waren Walenty und Leokadia Kaniewska. Sie gehörte zur Armia Krajowa und arbeitete während des Warschauer Aufstandes als Sanitäterin und Krankenpflegerin im Krankenhaus am Luftwaffenstützpunkt „Luzyce“ mit Anna Dyrlacz. Informationen zu ihrem weiteren Leben fehlen bisher. Irena Henryka Borkowska–Zapasnik starb 2007 in Warschau.
Quelle: Encyklopedia Medyków Powstania Warszawskiego
Sophie Boroschek wurde am 29.1.1910 in Moschin (heute Mrocza) in Posen (Polen) geboren. Ihr Vater, Abraham Boroschek, geboren am 22.6. 1882 in Jaratschewo, war Destillateur, ihre Mutter hieß Lieschen Boroschek, geborene Hopp am 10.5.1886 in Moschin. Die Eltern zogen nach Berlin-Wedding, Bellermannstraße 1. Sophie hatte zwei jüngere Schwestern, Hildegard, geboren am 4.2.1912 in Moschin, und Else, geboren am 10.2.1914 in Moschin.
Sophie müsste Krankenschwester gewesen sein, denn sie arbeitete in der sogenannten Privatpflege, also in der ambulanten Krankenpflege. So wohnte sie ab dem 1.5.1939 in Berlin-Pankow in der Berliner Straße 127 in der Villa des Zigarettenfabrikanten Josef Garbáty-Rosenthal und pflegte den alten Herrn bis zu seinem Tode 1939.
Ab dem 1.9.1942 arbeitete sie als Krankenschwester im Jüdischen Krankenhaus Berlin und wohnte in der Brunnenstraße 16 bei ihren Eltern. Am 17.5.1943 wurde sie mit dem 38. Osttransport nach Auschwitz deportiert. Ihr weiterer Leidensweg führte sie am 30.7.1943 in das KZ Natzweiler-Struthof. Dort trieb August Hirt sein Unwesen. Der Anatom plante eine Schausammlung von Skeletten für das anatomische Institut Straßburg. Dafür wurden vorsätzlich Menschen ermordet.
Eins seiner Opfer war Sophie Boroschek, die am 11.8.1943 oder 13.8.1943 in der Gaskammer umgebracht wurde. Sie konnte später anhand ihrer KZ-Nummer von dem Tübinger Historiker Dr. Hans-Joachim Lang identifiziert werden. Ihr Mörder entzog sich seiner Verantwortung. Er floh nach Tübingen und verübte im Juni 1945 im Schwarzwald Selbstmord.
Quelle: Dr. Hans-Joachim Lang, DIE NAMEN DER NUMMERN; Hans-Joachim Lang, "Die Namen der Nummern", Hoffmann & Campe September 2004, ISBN: 3455094643; haGalil.com, Jüdisches Leben in Pankow
Anna Boutelje
Anna Boutelje war Krankenschwester. Sie wurde am 21.6.1910 in Den Haag geboren. Ihre Mutter hieß Esther Boutelje-van Lier, geboren am 23.3.1884 ebenfalls in Den Haag. Ihr Vater Simon Boutelje, geboren 1881 in Amsterdam, verstarb im April 1941. Mutter und Tochter lebten zuletzt in den Haag im Harstenhoekweg 111. Anna Boutelje hatte noch einen Bruder Michel und eine Schwester Judikje, die eigene Familien hatten. Ihr Bruder und Schwager wurden von den Nazis 1945 ermordet. Ihre Schwester und Schwägerin wurden mit 5 Nichten und Neffen im Alter von ein bis sieben Jahren nach ihrer Ankunft in Ausschwitz am 8.10.1944 in der Gaskammer ermordet. Ihre Mutter und sie wurden nach Sobibor verschleppt. Ihre Mutter starb dort am 14.5.1943, die Krankenschwester war bereits am 26.3.1943 ermordet worden.
Quelle: Joods Monument
Sieny Boutelje
Die Krankenschwester Sieny Boutelje wurde am 23.7.1922 in Den Haag geboren. Zuletzt lebte sie in der Vivienstraat 9 in Den Haag. Die Zwanzigjährige wurde am 30.9.1942 in Auschwitz ermordet.
Quelle: Joods Monument
Sara Bouwman
Sara Bouwman wurde in Utrecht am 31.10.1910 geboren. Sie wohnte zuletzt in den Haag am Louise de Colignyplein 4. Die Krankenschwester wurde am 15.10.1942 im KZ Auschwitz ermordet.
Quelle: Joods Monument
Sonia Bovsovers, geb. Kac
Sonia Kac (Katz) wurde am 5.10.1911 in Kupieczow geboren. Ihre Eltern waren Chaija und Chaja, geborene Pfeffer. Die Krankenschwester war mit Huvens Bovsovers verheiratet. Als staatenlos erklärt wurde sie mit dem XI. Transport am 26.9.1942 unter der Nummer 2318 vom SS-Sammellager Mechelen nach Auschwitz verschleppt. Ihre dortige Stammnummer ist nicht bekannt. Sonia Bovsovers wurde in Auschwitz Birkenau am 17.10.1942 ermordet. Ihr Name ist in den Sterbebüchern Auschwitz verzeichnet.
Quellen: YAD VASHEM; Ich danke für die Recherche Frau Laurence Schram vom Jüdischen Deportations- und Widerstandsmuseum (JDWM) in der ehemaligen Mechelner Dossinkaserne.
Hildegard Boy-Brandt
Über Hildegard Boy-Brandt, geboren 1909, ist leider bisher wenig bekannt. Sie kam aus Deutschland und gehörte der KPD an. Hilde, so wurde sie genannt, hatte sich einer kommunistischen Gruppe angeschlossen, die Industriespionage für die Sowjetunion betrieb. Sie sammelten Informationen zu Rüstungsprogrammen, die sich gegen die Sowjetunion richten. 1931 gab Boy deshalb ihr Parteibuch ab, um unauffälliger agieren zu können. Am 3.9.1935 wurde sie von der Gestapo am Nollendorfplatz in Berlin-Schöneberg verhaftet und zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Anschließend kam sie in „Schutzhaft“, wurde am 21.3.1942 in das KZ Ravensbrück verschleppt.
Auch dort leistete sie aktiv Widerstand. Im Konzentrationslager musste sie als Häftlingspflegerin im Revier arbeiten. Kurz nach ihrer Befreiung aus dem Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück berichtete sie über ihre Arbeit im Revier: „Krankenpflege war ein Kampf auf Leben und Tod. Wir standen dabei, helfen konnten wir nicht. Für schwere Verbrennungen wurden nur Papierbinden verwendet, die natürlich sofort durchnässt waren. Das Bemühen, Menschen durch die Manipulation von Listen für den Transport in die Todeslager vor der Vernichtung zu retten, ist das, was wir bei diesem schändlichen Handwerk für uns buchen konnten. Die Kranken kamen oft nur zum Sterben ins Revier. Viele sind beim Warten gestorben.“
Nach Kriegsende sagte sie vor Gericht als Zeugin unter anderem über die medizinischen Versuche an überwiegend polnischen Frauen aus.
Besonders bitter war ihre Zeugenaussage gegen die Hebamme Gerda Ganzer, geborene Quernheim, die ebenfalls im Revier arbeitete. Diese war selber in Ravensbrück Häftling gewesen, obendrein mit dem roten Winkel. Sie wurde vermutlich wegen regimekritischer Äußerungen inhaftiert. Als Geliebte des SS-Arztes Dr. Rosenthal beteiligte sie sich an Zwangsabtreibungen, Tötungen von Neugeborenen, Euthanasieverbrechen an Mithäftlingen und blankem Zynismus und Sadismus gegenüber Mitgefangenen. Andererseits stahl sie wiederum Medikamente, um anderen Häftlingen zu helfen. Gerda Ganzer wurde zum Tode verurteilt. Später billigte man ihr eine gute Führung zu, die Tatsache, dass sie selber inhaftiert war und unter Zwang und eventuellen Einfluss ihres Geliebten gehandelt hatte und wandelte das Todesurteil in eine lebenslange Haftstrafe um, die man schließlich auf 12 Jahre verminderte. Es war nicht die einzige Pflegerin, die sich mit den Peinigern auf Kosten der Mithäftlinge arrangierte.
Für Hildegard Brandt muss es eine zusätzliche Härte im ohnehin bereits grausamen Haftalltag gewesen sein, zwangsweise mit "Politischen" zusammenzuarbeiten, die sich von dem Naziterror derart entmenschlichen ließen.
Hildegard Boy-Brandt starb 1973.
Quelle: Mahn - und Gedenkstätte Ravensbrück; „... unmöglich, diesen Schrecken aufzuhalten“: Die medizinische Versorgung durch Häftlinge im Frauen-KZ Ravensbrück. Beiträge zu einer Ausstellung, HG Santis, Wickert, ISBN-10: 3863313445, ISBN-13: 978-3863313449
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