Virtuelles Denkmal "Gerechte der Pflege""... die tolldreisten, machthungrigen Horden, sie konnten den Geist nicht morden!"Therese Böhm, geb. Müller
Die Hebamme Therese Böhm, geborene Müller, wurde am 3.2.1875 in Reichertshofen geboren. Die Ausbildung zur Hebamme absolvierte sie in München, um anschließend als Landhebamme zu arbeiten wie vorher auch schon ihre Urgroßmutter, Großmutter und Tante. Sie setzte sich aktiv für berufspolitische Belange ein. Von ihr ist bekannt, dass sie ausdrücklich für die Ausübung des Hebammenberufes ohne Ansehen der Person, des Standes, der Konfession oder Partei eintrat. Diese Vorstellung deckte sich nicht mit den Ansichten der braunen Machthaber und es gehörte schon Mut dazu, nach der Machtergreifung eine solche Forderung zu formulieren. Therese Böhm verstarb am 13.1.1938 an einer Lungenentzündung.
Die Quelle ging verloren, als das Virtuelle Denkmal gehackt wurde; vermutete Quelle: Erinnerungen einer Landhebamme (1961 Verlag: Else Haas)
Catharina Greta „Tine“ Boeke, geb. Kramer
Catharina Greta, allgemein nur Tine gerufen, wurde am 24.1.1919 in Oterleek geboren. Ihre Eltern waren der Kaufmann Pieter Kramer und Guurtje, geborene Jonker. Sie hatte eine sieben Jahre ältere Schwester namens Lida.
Ihre Kindheit war ausgesprochen belastet, weil ihr Vater trank und zu Gewalttätigkeiten neigte. Deshalb ließ sich ihre Mutter 1927 scheiden. Tine zog mit ihrer Mutter und Schwester nach der Scheidung zu ihren Großeltern nach Alkmaar. Mit neunzehn Jahren begann Tine die Ausbildung zur Krankenschwester im Krankenhaus von Zaandam. 1942 heiratete sie Herman Waage.
Sie bekam Kontakt zu Flüchtlingen aus Deutschland. Zuerst konnte sie deren Geschichten über Nazideutschland kaum glauben, dann entschloss sie sich zum Widerstand, in dem sie jüdischen Mitbürgern half. Ihre Widerstandsgruppe in Haarlem versuchte vor allem nach der Besetzung der Niederlande durch die Wehrmacht, Verstecke für jüdische Kinder zu finden. Es dauerte nicht lange, dass sie in das Fadenkreuz der Gestapo geriet. So musste sie sich bereits Mitte 1941 von Zandaam nach Amsterdam absetzen. Doch sie machte weiter, unterstützte jüdische Mitbürger und suchte aktiv für sie Verstecke vor den Deutschen.
Ihre Hilfe sprach sich herum. So bat Jacob Fraenkel Tine, einen sicheren Platz für seine dreieinhalbjährige Tochter Mirjam Ruth zu finden. Sie fand für das kleine Mädchen einen sicheren Unterschlupf in Südholland. Auch die sechsjährige Eva und ihren kleinen Bruder Joost van der Lijn konnte sie im Osten des Landes gut unterbringen. Als Joost in dem Versteck gefährdet war, holte ihn die Krankenschwester selber ab und nahm ihn erst mal zu sich, bis sie ein neues Versteck gefunden hatte. Immer wieder versteckte sie viele Juden und andere Flüchtlinge in ihrem eigenen Haus für unterschiedliche Zeiträume.
Als das jüdische Krankenhaus Anfang 1942 geschlossen wurde, rettete sie eine chronisch kranke Frau aus dem Krankenhaus und brachte sie bei sich unter. Sie pflegte Liesel Weiss bis Juli 1943, bis sie aufgrund der Gefährdung Liesel woanders unterbringen musste. Im August 1942 wurde sie verhaftet, aber bald wieder laufen gelassen. Als sie einer bedrohten Familie Geld als Fluchthilfe bringen wollte, ging sie in die Falle. Die Familie war gerade verhaftet worden und sie lief ahnungslos der Gestapo gewissermaßen in die Arme. So wurde sie am 3.8.1943 endgültig verhaftet.
Zuerst kam sie in das Huis van Bewaring II im Amstelveenseweg, ein Gefängnis, dass die Nazis als Internierungslager nutzten. Anschließend wurde sie in das KZ Herzogenbusch überstellt, auch bekannt als Kamp Vught, wo sie im Revier arbeitete. Die Bedingungen dort waren unmenschlich. Über 70 Frauen wurden in einer Bunkerzelle eingesperrt. Etwa zehn Frauen überlebten nicht diese Haftbedingungen.
Im Oktober 1944 wurde sie nach Ravensbrück verschleppt. Dort musste sie Zwangsarbeit in einem Außenlager als Krankenschwester in Berlin-Schöneweide in der Britzer Straße leisten, in dem überwiegend polnische Zwangsarbeiter untergebracht waren. Bei Kriegsende wurden sie zu Fuß in das KZ Sachsenhausen „evakuiert“. Dort wurde Tine am 22.4.1945 befreit.
Zunächst blieb sie dort und pflegte die Kranken. Nach ihrer Heimkehr kümmerte sich Tine noch um ihren Schützling Liesel Weiss, bis diese in der Lage war, ihrem Bruder nach Israel zu folgen. 1946 heiratete sie Pieter Boeke und bekam mit ihm zwei Kinder. Die Familie zog nach Haren.
Catharina Greta „Tine“ Boeke starb am 16.2.2018 in Haren.
Am 3.5.1984 wurde Tine Boeke-Kramer als Gerechte unter den Völkern geehrt.
Quellen: YAD VASHEM; Getuigenverhalen.nl; Wikipedia (NL); Interview http://getuigenverhalen.nl/interview/interview-03-1
Petronella Boeken, geb. Förster
Petronella Förster wurde am 2.2.1919 in Amsterdam geboren. Sie war die Tochter von Nathan Förster, geboren am 8.1.1870 in Elburg Provinz Gelderland, und Rijntje, geborene Hamburger am 8.9.1874 in Nijkerk Provinz Gelderland, Ihre Mutter verstarb bereits am 27.8.1931.
Das Ehepaar hatte sieben Kinder. Ihre sechs Geschwister waren Joachim Mozes, geboren 1907, Santje, geboren am 8.8.1909, Joseph, geboren am 25.5.1912, Hendrina, geboren am 25.5.1912, Isidore, geboren am 19.10.1916, und Janette, Geburtsjahr unbekannt.. Ihr Bruder Joachim starb bereits 1919 mit 12 Jahren.
Die Krankenpflegehelferin war mit Isaac Boeken, geboren am 22.7.1920 in Amsterdam, verheiratet und lebte zuletzt bei seiner Familie in der Nieuwe Keizersgracht 45 onderhuis in Amsterdam.
Ihr Ehemann kam im KZ Gross Rosen am 2.2.1945 ums Leben, ihr Vater, vier ihrer Geschwister, die Schwiegereltern und die Geschwister ihres Mannes überlebten ebenfalls den Holocaust nicht.
Petronella Boeken wurde im KZ Auschwitz am 14.9.1942 ermordet.
Quellen: Joods Monument; Yad Vashem; geni.com
Aäron de Boers
Aäron de Boers wurde am 22.3.1890 geboren. Seine Eltern waren der Diamantschleifer Jacob, geboren etwa 1854 in Amsterdam, und Heintje, geborene Mijerson 1855 ebenfalls in Amsterdam.
Er hatte acht Geschwister: Jetje, geboren 1878, Saartje, geboren 1879, Mozes, geboren 1881, Lea, geboren 1886, Hartog, geboren 1887, Meijer, geboren 1891, Rebecca, geboren 1893, die mit knapp acht Monaten starb, und Isaac, geboren 1895.
Von seinen Geschwistern überlebte nur Jetje die Shoa.
Der Krankenpfleger heiratete am 12.12.1918 Sara, geborene Maij am 22.7.1894 in Amsterdam. Das Ehepaar hatte drei Kinder: den Sohn Jacob de Boers, geboren am 18.1.1921, die Tochter Clara de Boers, geboren am 13.3.1925 und den Sohn John de Boers, geboren am 15.9.1929. Alle Familienangehörigen wurden in Amsterdam geboren.
Die Familie wohnte in der Uiterwaardenstraat 79 III in Amsterdam. Durch die zunehmenden Repressalien durch die Nazis musste die Familie zwangsweise ihre Wohnung in der Uiterwaardenstraat verlassen.
Der Kontakt zu den ehemaligen Nachbarn in der Uiterwaardenstraat brach dennoch nicht ab. Diese versuchten der Familie durch zusätzliche Lebensmittel zu helfen ungeachtet dessen, dass sie sich selber damit in Schwierigkeiten bringen könnten.
Aäron de Boers arbeitete im "Wilhelmina Gasthuis", dem Lehrkrankenhaus der Universität Amsterdam. Es war dazumal das größte Krankenhaus der Niederlande.
Am 20.6.1943 kam er in das Durchgangslager Westerbork. Die Nazis brachten ihn, seine Frau und den jüngsten Sohn am 23.7.1943 in Sobibor um, seine beiden anderen Kinder wurden am 30.9.1942 in Auschwitz ermordet.
Quellen: Joods Monument, geni.com; Yad Vashem
Wilhelm Böttcher
Wilhelm Böttcher aus Halle war Betriebsratsvorsitzender der dortigen Uniklinik. 1933 wurde er fristlos entlassen. Ab 1937 arbeitete er als Werkheilgehilfe bei der Braunkohle-Benzin AG. Dort mussten ab 1944 etwa 5000 Häftlinge aus dem KZ Buchenwald Zwangsarbeit leisten. Böttcher besorgte ihnen heimlich Nahrungsmittel, Medikamente und Verbandsstoffe. Eine lebensrettende Maßnahme, denn kranke Häftlinge wurden rücksichtslos vernichtet, wie beispielsweise am 6.10.1944, als 1188 jüdische Häftlinge aufgrund ihres angeschlagenen Gesundheitszustandes nach Auschwitz zur Ermordung geschickt wurden.
Die Quelle ging verloren, als das Virtuelle Denkmal gehackt wurde.
Friedel Bohny, geb. Reiter
Friedel Reiter wurde 1912 in Wien geboren. 1914 wurde sie aus Wien evakuiert und kam mit einem Kindertransport nach Melk an der Donau. Ihr Vater, den sie kaum kennengelernt hatte, fiel in diesem Krieg. 1919 kehrte sie nach Wien zurück, eine Hauptstadt, die durch revolutionäre Unruhen, Not und Hunger gerade für die Kinder ein unerträgliches Pflaster geworden war. Durch das Rote Kreuz erhielt sie 1920 eine Erholungsverschickung in die Schweiz. Die Pflegefamilie in Kilchberg am Zürichsee behielt das österreichische Mädchen.
In Zürich absolvierte sie die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester. Anschließend arbeitete sie anderthalb Jahre in Florenz. Nach ihrer Rückkehr meldete sie sich in der Schweiz bei der "Arbeitsgemeinschaft für kriegsgeschädigte Kinder" (SAK). Die SAK schickte sie ins südfranzösische Camp Rivesaltes bei Perpignan, wo sie von 1941 bis 1942 blieb. Bei ihrer Arbeit lernte sie ihren Mann kennen, den Lehrer August Bohny, der in Chambon-sur-Lignon Kinderheime der SAK leitete.
Die SAK entstand Anfang 1940 aus etwa 20 Hilfsorganisationen, die in den französischen Sammellagern versuchten, Naziverfolgten zu helfen. Ende 1941 übernahm das Schweizer Rote Kreuz (SRK) die SAK. Schwierig für die etwa vierzig freiwilligen jungen Helfer aus der Schweiz, die für SAK bzw. SRK tätig waren, war die Anweisung, dass sie sich strikt neutral verhalten sollten. Das war unter den gegebenen Umständen nicht möglich, sodass die Helfer sich ständig zwischen Legalität und Illegalität bewegten. Bei festgestelltem "zu großen Engagement", weil sie beispielsweise Verfolgten über die "grüne Grenze" halfen, mussten die Helfer mit Suspendierung, Heimschickung und Bestrafung rechnen. Erst 1998 wurden die betroffenen Helfer vom SRK rehabilitiert.
Friedel erlebte also in dem französischen Lager auf der einen Seite restlos überfüllte Baracken, die im Schlamm versanken. Die Internierten litten unter Dreck, Ungeziefer, Krankheiten, Ratten, Hunger, Wassermangel und Hoffnungslosigkeit. Die Kleidung der Internierten war unzulänglich, die sanitären und hygienischen Verhältnisse verheerend. In diesen menschenunwürdigen Verhältnissen litten die zwischenmenschlichen Beziehungen und das Sozialverhalten und kriminelle Handlungen verschärften das Lagerleben.
Andererseits durfte die Schweizer Krankenschwester aber nicht parteilich sein, um die Schweizer Neutralität nicht zu verletzen. Sie hielt sich nicht daran, wie auch angesichts des Elends. Neben Essensverteilungen und Kleidergaben pflegte sie die Kranken und versuchte, sie moralisch zu unterstützen. Um jüdische Menschen vor der Deportation zu schützen, verstieß sie immer wieder gegen die SRK-Richtlinien, fälschte Passierscheine, änderte Namen, stellte Taufbescheinigungen aus, schmuggelte Kinder aus dem Lager, die versteckt wurden. Doch im gesamten Horror konnte sie wenig ändern, musste oft genug hilflos bei den Deportationen und schreiendem Unrecht zusehen, etwas, was sie noch Jahre später belastete.
Sie hatte in Rivesaltes ein Tagebuch geführt, was 1995 unter dem Titel: "Vorhof der Vernichtung" veröffentlicht wurde. Es zeugt von ihrer harten Arbeit, Mut, kleinen Freuden und immer wieder bodenlosen Enttäuschungen und Verzweiflung in dieser Zeit ohne jegliche Selbstbeweihräucherung.
In ihrer Tagebucheintragung vom 13.12.1941 gibt sie Auskunft über ihre Triebfeder zu der Arbeit in Rivesaltes: "... Wenn ich all die Kinder mit ihren Säcklein und Päcklein sehe, kommt mir meine Auswanderung in die Schweiz in den Sinn. Wie viel, viel notwendiger ist es hier noch, Kinder in andere Verhältnisse zu bringen."
Ihre eigenen Erfahrungen als Kind, aus den schlimmen Lebensbedingungen in Wien in die Schweiz gekommen zu sein, war ganz offensichtlich ein gewichtiges Motiv, für ein Taschengeld und Aufwandsentschädigung die Arbeit in Rivesaltes anzunehmen.
Wie schwer es fiel, nicht aufzugeben, zeigt der Eintrag vom 22.2.1942: "... Oft erscheint es mir Wahnsinn. Man kämpft gegen den Hunger, gegen das Elend, und überall werden Hunderte aufs neue elend, heimatlos, erfrieren. Was ist unsere Hilfe? Ein Tropfen auf einen heißen Stein. Mir ist bange, ich spüre, dass ich mich nicht diesen Grübeleien hingeben darf. Es ist ja ebenso unnütz, wie es die Kräfte lähmt. Also weiter, nicht zurückschauen."
Immer wieder zeugt ihr Tagebuch von der gewaltigen Hilflosigkeit, mit der die Schweizer Helfer konfrontiert wurden, beispielsweise am 15.4.1942: "Im Lager hört man nichts anderes sprechen, als von Kommission. Hart kommen sie wieder, um Frauen und Mädchen zu holen. Wir stehen hier, machtlos. ..." Friedel Bohny-Reiter versuchte alles, um das Los der Menschen im Lager zu lindern, ertrug den immensen Druck, litt mit den Internierten mit.
Umso bitterer musste das Erlebnis für die Krankenschwester sein, dass sie in einem Brief an die Daheimgebliebenen beschrieb:
"Aufgebrachte Stimmen vor unserer Baracke ließen uns eines Morgens aufhorchen - es war im unruhigen Sommer 1942. - Wir waren gerade am Kochen der Mahlzeiten, und die Baracke war bis zur Essensverteilung geschlossen. Ich öffnete die Türe und verstand einige Sätze der aufgebrachten Menge - es müssen einige Dutzend gewesen sein: ´Voilá la Suisse, comm elle aide les réfugiés, comme elle refoule les femmes et les enfants!´ und schon kamen Steine gegen die Barackenwände geflogen. Erschrocken schloss ich die Türe. Als es draußen etwas ruhiger geworden war, kamen zwei jüdische Männer, klopften an und meinten - sichtlich verlegen: ´Ach Schwester, es tut uns so leid, auch sie sind ja machtlos, aber sie müssen verstehen, unter den gestern Nacht Angekommenen waren Frauen und Kinder, welche versucht hatten, sich in die Schweiz zu retten, zurückgeschickt und anschließend in Frankreich aufgegriffen und ins Lager zurückgeschickt worden waren.´ Ein Gefühl der Ohnmacht befiel mich, wie immer wieder. Im übernächsten Transport fuhren auch diese Leute ostwärts ihrem Schicksal entgegen. Dass die Schweiz ihre Grenzen für Flüchtlinge geschlossen hatte, erfuhr ich erst später."
Die Krankenschwester bekam so selber die Auswirkungen des doppelten Gesichtes der Schweiz in der NS-Zeit mit. Einerseits die Disziplinierungen und halbherzigen Hilfen der SRK-Führung, die inhumane Flüchtlingspolitik, Geldgier und Bereicherungen des Schweizer Kapitals am Elend der Juden, regelrechte Anbiederungen an die deutschen Nazis. Andererseits standen große Teile des Schweizer Volkes. Die massenweise Hilfsgüter spendeten, obwohl sie selber wenig hatten. Die Patenschaften für internierte Kinder übernahmen. Ganze Schulklassen schrieben sich mit den Kindern in den Lagern, spendeten moralischen Rückhalt. Sammelten ihr Spielzeug und schickten es dorthin. "Der kleine Mann", "die kleine Frau" der Schweiz zeigten überwiegend eine bemerkenswerte Hilfsbereitschaft, ohne die die Helfer vor Ort wie Friedel Bohny-Reiter nichts hätten machen können.
Nach der Schließung des Lagers in Rivesaltes 1942 leitete sie ein Kinderheim in Le Chambon sur Lignon in den Nord-Cevennen. Im Dezember 1944 nach der Befreiung Frankreichs verließ sie mit August Bohny, den sie im März gleichen Jahres geheiratet hatte, endgültig Frankreich. Das Einleben in der Schweiz fiel ihr nach den Erlebnissen in Frankreich nicht leicht, zumal sich nun ihre Aktivitäten auf die eigene Familie beschränkte. Irgendwann begann sie wieder mit ihrem alten Hobby, der Malerei. Die Eindrücke aus Rivesaltes, die sie verdrängte, aber nie vergaß, nahmen nun in ihren Bildern Figur an.
Die Worte einer jüdischen Frau im letzten abfahrenden Deportationszug hatten sich bei ihr eingebrannt: "Schwester, bitte, vergessen sie uns nicht!"
Dieser Satz veranlasste sie schließlich dazu, Jahrzehnte später die Einwilligung zur Veröffentlichung ihres Tagebuches zu geben.
Friedel Bohny-Reiter starb am 18.12.2001 in Basel.
Für ihr Wirken in Rivesaltes wurde sie in Yad Vashém als „Gerechte der Völker“ geehrt.
Quellen: Yad Vashem; Wikipedia; Mémorial des Nomades de France; Camp de Rivesaltes: Vorhof der Vernichtung: Tagebuch einer Schweizer Schwester im französischen Internierungslager Rivesaltes 1941-1942, ISBN-10: 3891919174, ISBN-13: 978-3891919170
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