Virtuelles Denkmal "Gerechte der Pflege"

"... die tolldreisten, machthungrigen Horden, sie konnten den Geist nicht morden!"


Recha Eldod

 

Die Krankenschwester Recha Eldod wurde am 18.5.1880 in Kleinerdlingen (eventuell Massbach) geboren. Recha wohnte zuletzt mit ihrem Bruder Emanuel Eldod und seiner Frau Miriam, deren Tochter Rifka und einem Ehepaar Bravmann in der ehemaligen Präparandenschule Höchberg. Diese Schule war ursprünglich eine Talmudschule und wurde 1861 in eine Präparandenschule umgewandelt, das heißt, hier wurden jüdische Schüler auf die Lehrerausbildung vorbereitet. 1931 wurde die Schule nach Würzburg verlegt und stand dann leer. Ihr Bruder Emanuel war früher an dieser Schule Lehrer. Unter den Nazis diente die ehemalige Schule als Sammelstelle.

 

Am 25.4.1942 wurde Recha, ihre Nichte Rifka und das Ehepaar Bravmann in das Ghetto Krasniczyn deportiert. Es gab nie wieder ein Lebenszeichen von ihnen. Vermutlich wurden sie im selben Jahr im Raum Lublin ermordet, eventuell im KZ Belzec.   

 

Quelle: JÜDISCHES LEBEN IN UNTERFRANKEN - Biographische Datenbank e. V.


 

Rifka (Ruth) Eldod

 

Die Krankenschwester Rifka (Ruth) Eldod war die Tochter von Emanuel und Miriam Eldod. Sie wurde am 24.10.1902 in Höchberg geboren.

 

Ihre Tante war Recha Eldod. Von 1933 bis 1936 arbeitete sie im Israelitischen Kranken- und Pfründnerhaus in Würzburg. Zuletzt wohnte sie in der ehemaligen Präparandenschule Höchberg, wo ihr Vater früher Lehrer war. Die Nazis benutzten später das Schulgebäude als Sammelstelle. Am 25.4.1942 wurde Rifka, ihre Tante Recha und das Ehepaar Bravmann in das Ghetto Krasniczyn deportiert. Es gab nie wieder ein Lebenszeichen von ihnen. Vermutlich wurden sie im selben Jahr im Raum Lublin ermordet, eventuell im KZ Belzec.  

 

Quelle: JÜDISCHES LEBEN IN UNTERFRANKEN - Biographische Datenbank e. V.


 

Frieda Elias

 

Frieda Elias wurde am 18.8.1898 in Hamburg geboren. Zuletzt wohnte sie in der St. Benediktstraße 21. Laut Deportationsliste war sie Kranken - oder Kinderpflegerin. Frieda Elias wurde am 6.12.1941 von Hamburg nach Riga-Jungfernhof, Außenlager Ghetto Riga, deportiert  und ermordet. Ein Sterbedatum existiert nicht.

 

Quellen; YAD VASHEM; Bundesarchiv Gedenkbuch; Statistik des Holocaust


 

Lieselotte Margot Elikan

 

Lieselotte Margot Elikan wurde am 7.5.1924 in Heidelberg geboren. Ihre Eltern waren Helene Elikan und Willi Lichtenwalder, der im Dezember 1938 verstorben war. Lieselotte hatte eine vier Jahre jüngere Halbschwester, Marianne. Ihre frühe Kindheit verlebte sie mit ihrer Mutter bei den Großeltern in Grötzingen. Dort besuchte sie auch bis zur zweiten Klasse die Volksschule. Nach dem Tod der Großmutter zogen sie nach Ettlingen um. Dort heiratete die Mutter einen nichtjüdischen Ofensetzer. Nach relativ kurzer Zeit scheiterte die Ehe. Lieselotte bekam allerdings von dieser Zeit in Ettlingen wenig mit, weil sie von 1932 bis 1939 im jüdischen Landschulheim in Herrlingen nahe Ulm untergebracht war, eine reformpädagogische Einrichtung. Ihre jüngere Schwester war bei Pflegeeltern untergebracht. Aus irgendeinem Grunde kümmerte sich die Mutter also nicht im „üblichen“ Rahmen um ihre Töchter.

 

Ende 1938 sollte Lieselotte in einen Kindertransport nach England. Dafür wurde auch in Karlsruhe bei der „Gemeinnützigen Auswanderer-Beratungsstelle“ ein Pass beantragt, aber nie abgeholt (Der Pass existiert noch, aus ihm stammt das Foto). Im März 1939 wurde das jüdische Landschulheim zwangsweise geschlossen. Vermutlich lebte Lieselotte dann kurze Zeit bei ihrer Mutter, die inzwischen in Karlsruhe lebte. Am 26.5.1939 begann Lieselotte eine pflegerische Ausbildung im Heim „Isenburg“. 1941 wechselte sie zum Israelitischen Krankenhaus in Frankfurt. Nach den Tagebuchaufzeichnungen ihrer kleinen Schwester war Lieselotte in Frankfurt als Krankenschwester tätig. Im Krankenhaus lernte Lieselotte Werner de Fries kennen. Am 5.12.1941 zog sie zu ihm nach Gelsenkirchen.

 

Am 27.1.1942 wurden Lieselotte Elikan, Werner de Fries und seine Familie deportiert. Kurz vor der Abfahrt schrieben Lieselotte Elikan und Werner de Fries ihrer Schwester Marianne eine Karte:

 

„Liebe Marianne! Ein letztes Lebewohl von der Ausstellungshalle aus, wo wir gesammelt wurden, senden Dir Werner und Lilo. Morgen, Donnerstag 27ten geht’s vom Bahnhof ab. Wahrscheinlich nach Riga, Vielleicht sehen wir uns dort wieder, sonst sind wir gesund und munter. Viele Grüße noch mal, Werner“.

 

Lieselotte fügte hinzu: „Schwesterchen, [sei] nicht böse, dass ich [vorher] keinen Bescheid gab. Sei glücklich dass Du noch zu Hause bist. Ich kann doch nicht in Riga die Verantwortung übernehmen wenn Du dabei bist. Dazu bin ich zu jung. Lebe wohl, lass es Dir gut gehen. Innige Küsse Lilo.“

 

Der Transport mit circa 1000 jüdischen Mitbürgern ging tatsächlich nach Riga. Die Waggons waren unbeheizt, es herrschten Temperaturen von 30 Grad unter Null, es gab keinerlei Verpflegung unterwegs. Nach der Ankunft mussten alle arbeitsfähigen Leute Zwangsarbeit verrichten. Lieselotte und Werner wurden nach der Verlegung des Lagers ins KZ Stutthof getrennt. Seine Hoffnung, dass Lieselotte überlebt hatte, erfüllte sich nicht. Er war der einzige Überlebende seiner Familie, Marianne, Lieselottes kleine Schwester, die einzige ihrer Familie. Lieselotte Elikan starb vermutlich im Herbst oder Winter 1944 KZ Stutthof oder auf dem Todesmarsch nach Westen Anfang des Jahres 1945. Eine Sterbeurkunde existiert nicht.

 

Quellen: Stadtarchiv Neu-Isenburg; „Das Leben ist ein Kampf“ ISBN-10: 3868211004/ISBN-13: 978-3868211009; Gedenkbuch für die Karlsruher Juden (2007); Buch der Erinnerung. Die ins Baltikum deportierten deutschen, österreichischen und tschechoslowakischen Juden, ISBN 978-3-11-095624-5


 

Vera Elkan

 

Die Krankenschwester Vera Elkan stammte ursprünglich aus Südafrika, hatte aber ihren Wohnsitz in London, wo sie das Fotografieren und Filmen erlernte. Sie erstellte einen Dokumentarfilm über die Internationalen Brigaden (siehe dort).

 

Quelle: Martin Sugarman, AJEX - Jewish Military Museum


 

Frederika van Embden

 

Frederika van Embden wurde am 30.9.1886 in Wageningen, Niederlande geboren. Ihre Eltern, Samuel van Embden und Margolis Tal, starben bereits 1930. Sie hatte fünf Geschwister. Die Krankenschwester arbeitete in der Privatpflege. Zuletzt wohnte sie im Guest house 'Couzijn-Cohen de Lara', Apollolaan 113, in Amsterdam. Am 31.1.1944 wurde Frederika van Embden nach Auschwitz deportiert. Es gab kein Lebenszeichen mehr von ihr.

 

Quelle: Joods Monument


 

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