Virtuelles Denkmal "Gerechte der Pflege"

"... die tolldreisten, machthungrigen Horden, sie konnten den Geist nicht morden!"


 Symbole des Virtuellen Denkmals


Lange suchte ich nach einem Bild oder Symbol, dass für ein Virtuelles Denkmal für die naziver-folgten oder widerstandleistenden Pflegenden geeignet wäre. Dann fand ich die Kohlezeichnung einer alten Krankenschwester im Ghetto Theresienstadt.

 

Diese Zeichnung stammt vermutlich von der östereichisch jüdischen Malerin Malvina Schalkova oder auch Malva Schalek, die am 18.2.1882 in Prag geboren wurde.

 

Malvina wurde im Februar 1942 nach Theresienstadt deportiert. Dort musste sie den Nazis als Porträtzeichnerin dienen. Im Geheimen porträtierte sie jedoch auch Mitgefangene und malte Bilder aus dem Ghetto. Hunderte von Aquarellen und Zeichnungen konnten von ihr gerettet werden, die vom Alltag des Ghettos Theresienstadt zeugen.

 

Als sie sich weigerte einen Arzt zu porträtieren, der bekanntermaßen mit den Nazis kollaborierte, sorgte dieser dafür, dass sie einem Transport nach Auschwitz am 18.5.1944 zugeteilt wurde. Seitdem gab es kein Lebenszeichen mehr von ihr.

 

 

 

 

 

"... die tolldreisten, machthungrigen Horden,

sie konnten den Geist nicht morden!

 

Diese Worte stammen aus einem Gedicht von Maria Günzl. Maria wurde am 23.3.1896 in Zwodau, damals Österreich-Ungarn, geboren. Nach der Annexion des Sudetenlandes wurde sie als Frauensekretärin der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei 1938 von der Gestapo verhaftet, zuerst im KZ Lichtenburg und anschließend im KZ Ravensbrück inhaftiert.

 

Sie schrieb das Gedicht im KZ Ravensbrück. Viele KZ-Gefangene setzten im Geheimen ihre Kreativität, Kultur, geistiges und kulturelles Schaffen dem SS-Mob entgegen, um die Nazihölle überleben zu können.

 

Es entstanden Werke, die eindeutig bezeugen, dass die braunen Machthaber viele Menschen physisch vernichten konnten, aber es ihnen mit allem Sadismus und Terror nicht gelang, den Aufrechten das Rückgrat zu brechen.

 

Hier ist das gesamte Gedicht von Maria Günzel, dem ich die eindringlichen Worte für das Virtuelle Denkmal entnahm:

 

Hinter hohen Mauern

 

Hinter hohen Mauern

 

 und elektrisch geladenen Stacheldrähten

 verbrachten viele tausend Frauen

 in unvorstellbarem Grauen

 eine arbeitschwere

 unmenschliche Zeit.

 Nie sei vergessen das große Leid...

Woher sie alle kamen,

 wie waren ihre Namen,

 dies ist nicht von Gewicht.

 Dort starben und verdarben

 viele Tausende...

 Sie werden zeugen vor Gericht

 von dort verletzter menschlicher Pflicht.

 Sie mochten uns schlagen und quälen,

 die ärmlichen, machttrunkenen Seelen.

 Sie mochten unsere Hoffnungen

 für Jahre zerstören,

 der Sieg aber wird uns gehören!

 Die tolldreisten, machthungrigen Horden!

 Sie konnten den Geist nicht morden!

Das Gedicht erschien in dem Band: Maria Günzel; Trost im Leid; Stuttgart 1976

 

 

Mögen ihre Worte

 

  Die tolldreisten, machthungrigen Horden!

  Sie konnten den Geist nicht morden!

 

alle Verfolgten dieser Welt stützen und begleiten.

 

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