Virtuelles Denkmal "Gerechte der Pflege"

"... die tolldreisten, machthungrigen Horden, sie konnten den Geist nicht morden!"


 Symbole des Virtuellen Denkmals


 Lange suchte ich nach einem Bild oder Symbol, dass für ein Virtuelles Denkmal für die naziverfolgten oder widerstandleistenden Pflegenden geeignet wäre. Dann fand ich die Kohlezeichnung einer alten Krankenschwester im Ghetto Theresienstadt. Diese Zeichnung stammt von der 1882 geborenen Prager Malerin Malvina Schalkova. Sie lebte drei Jahre lang im Ghetto und musste den Nazis als Porträtzeichnerin dienen. Im Geheimen porträtierte sie jedoch auch Mitgefangene und malte Bilder aus dem Ghetto. Hunderte von Aquarellen und Zeichnungen konnten von ihr gerettet werden, die vom Alltag des Ghettos Theresienstadt zeugen. 1944 wurde Malvina Schalkova nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. 

 

 

 

"... die tolldreisten, machthungrigen Horden,

sie konnten den Geist nicht morden!

 

Diese Worte stammen aus einem Gedicht von Maria Günzel. Sie schrieb das Gedicht, als sie von 1939 bis 1942 im KZ Ravensbrück gefangen war. Viele KZ-Gefangene setzten im Geheimen ihre Kreativität, Kultur, geistiges und kulturelles Schaffen dem SS-Mob entgegen, um die Nazihölle überleben zu können. Es entstanden Werke, die eindeutig bezeugen, dass die braunen Machthaber viele Menschen physisch vernichten konnten, aber es ihnen mit allem Sadismus und Terror nicht gelang, den Aufrechten das Rückgrat zu brechen. Hier ist das gesamte Gedicht von Maria Günzel, dem ich die eindringlichen Worte für das Virtuelle Denkmal entnahm:

 

Hinter hohen Mauern

 

Hinter hohen Mauern

 

 und elektrisch geladenen Stacheldrähten

 verbrachten viele tausend Frauen

 in unvorstellbarem Grauen

 eine arbeitschwere

 unmenschliche Zeit.

 Nie sei vergessen das große Leid...

Woher sie alle kamen,

 wie waren ihre Namen,

 dies ist nicht von Gewicht.

 Dort starben und verdarben

 viele Tausende...

 Sie werden zeugen vor Gericht

 von dort verletzter menschlicher Pflicht.

 Sie mochten uns schlagen und quälen,

 die ärmlichen, machttrunkenen Seelen.

 Sie mochten unsere Hoffnungen

 für Jahre zerstören,

 der Sieg aber wird uns gehören!

 Die tolldreisten, machthungrigen Horden!

 Sie konnten den Geist nicht morden!

Das Gedicht erschien in dem Band: Maria Günzel; Trost im Leid; Stuttgart 1976

 

 

Mögen ihre Worte

 

  Die tolldreisten, machthungrigen Horden!

  Sie konnten den Geist nicht morden!

 

alle Verfolgten dieser Welt stützen und begleiten.

 

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