Virtuelles Denkmal "Gerechte der Pflege"

"... die tolldreisten, machthungrigen Horden, sie konnten den Geist nicht morden!"


Rosa Höhle

 

Bis jetzt sind genauere Daten von der Krankenschwester nicht bekannt. Rosa Höhle arbeitete im Krankenhaus Moabit in Berlin. Weil sie eine "Halbjüdin" nach NS-Definition war, wurde ihr am 30.11.1933 gekündigt.

 

Quelle: Dr. Christian Pross; "Nicht misshandeln", ISBN 3-88725-109-1


 

Emilie Hofer

 

Emilie Hofer wurde am 29.9.1903 geboren. Die Krankenschwester lebte in Wien. Sie wurde von der Gestapo Wien am 6.9.1939 verhaftet. Man warf ihr ein "Vergehen nach dem Heimtückegesetz" vor. Sie musste ein Jahr ins Gefängnis.

 

Aus der Anklageschrift des Oberstaatsanwalts beim Landgericht Wien als Sondergericht, 26. 4. 1940: "Ich beantrage unter Anordnung der Haftfortdauer vor dem Landgericht Wien als Sondergericht Hauptverhandlung anzuordnen auf Grund der Anklage: Emilie Hofer habe am 2.9.1939 in Wien böswillig gehässige und hetzerische und von niedriger Gesinnung zeugende Äußerungen über leitende Persönlichkeiten des Staates und der NSDAP [...] gemacht, [...] indem sie sich zu [...] äußerte: 'Jetzt möchte ich an der Front in Polen sein und fest schießen, aber nicht nach vorne, sondern auf einen Bestimmten zurück.' 'Der Feind ist nicht vorne, sondern hinten.' 'So billig, wie er (der Führer) Österreich und die Tschechoslowakei bekommen hat, dürfte er Danzig nicht kriegen.'"

 

Gesetzt den Fall, dass sie diese Äußerungen wirklich machte, kam sie mit der einjährigen Gefängnisstrafe, zu der man sie schließlich verurteilte, ausgesprochen glimpflich davon. Denn für entschieden harmlosere Bemerkungen wurden andere Menschen hingerichtet.

 

Am 7.10.1941 wurde sie erneut verhaftet. Diesmal warf man ihr vor, dass "in ihrem Besitz ein Gedicht aus dem Jahre 1940 legitimistischen Inhalts vorgefunden wurde". Legitimisten, also Anhänger der Österreichischen Monarchie, betrachteten Otto von Habsburg als ihr rechtmäßiges Staatsoberhaupt und nicht Hitler. Sie verweigerten dem Deutschen Reich den Treueeid und wurden deshalb von den Nationalsozialisten verfolgt.

 

Der zweite Anklagepunkt verdächtigte sie "einem Parteigenossen gegenüber durch Herausstrecken der Zunge die NSDAP geschmäht zu haben". Diesmal hatte sie Glück und das Verfahren wurde am 7.1.1942 eingestellt. Mitte März 1942 wurde sie aus der Haft entlassen.

 

Emilie Hofer überlebte die Nazizeit.

 

Quelle: DÖW


 

Albert Clarence Hoffman

 

Über Albert Clarence Hoffman fehlen leider die Lebensdaten. Er arbeitete im Pflege- oder Sanitätsdienst bei den Internationalen Brigaden.

 

Quelle: Martin Sugarman, AJEX - Jewish Military Museum


 

Rosa Hoffmann, geb. Rebitzer

 

Rosa, genannt Rosi, Rebitzer wurde am 10.12.1898 in Weiden geboren. Ihre Eltern waren Gustav Rebitzer, geboren am 5.5.1870 in Ottensoos bei Lauf an der Pegnitz, und Ernestine, genannt Tina, geborene Boscowitz am 31.3.1875 in Floss. Ihr Bruder Herrmann war ein Jahr jünger. Die Familie wohnte in Weiden, Max-Reger-Straße 18. In Weiden befand sich auch die Schuhfabrik Salix, die ihr Vater zusammen mit ihrem Onkel Albert Boscowitz besaß. 

 

Was Rosa nach dem Mädchenlyzeum machte, ist nicht bekannt. Am 6.4.1925 heiratete sie in Weiden den nichtjüdischen HNO-Arzt Dr. Salamon Stefan Friedrich Hoffmann, Friedl genannt, geboren am 14.11.1896 in Waldsassen. Das stieß anfangs nicht unbedingt bei ihren Eltern auf Begeisterung. Das legte sich aber sehr schnell, nachdem sie Friedrich näher kennenlernten. Sie waren nicht nur von seinem Charakter angetan, sondern auch davon beeindruckt, dass er sein Studium mit Bestnoten abgeschlossen und an renommierten Kliniken gearbeitet und seinen Facharzt abgeschlossen hatte. Schnell war der evangelische Schwiegersohn in der Familie integriert. Nach der Heirat arbeitete Rosa bei ihrem Mann in der Praxis, hatte also bereits Gelegenheit, sich medizinische und pflegerische Kenntnisse anzueignen. Die Ehe blieb kinderlos.

 

Für die Nazis blieb sie trotz der Heirat eine Jüdin. Ihrem Bruder gelang rechtzeitig die Emigration in die USA, ihre 17jährige Cousine konnte noch im April 1939 nach England flüchten. Eventuell blieb Rosa, weil sie und ihr Ehemann dachten, dass sie durch die sogenannte "Mischehe" ausreichend geschützt sei. Das sollte sich als Trugschluss herausstellen, obwohl ihr Ehemann sich trotz Einschüchterungsversuchen, Drohungen, Schikanen weigerte, sich von ihr scheiden zu lassen. Wenigstens auf ihren Mann konnte sich Rosa verlassen. Andere Menschen hatten nicht das Glück, denn viele nichtjüdische Ehepartner gaben unter dem immensen Druck der Nazis nach und lieferten mit der Scheidung ihre Ehegatten endgültig den Nazis aus.

 

Bald mussten Rosa und Friedrich erkennen, dass es auch für sie in Weiden trotz ihrer "Mischehe" immer gefährlicher wurde. Vielleicht verwarf sie auch eine Emigration und blieb in Deutschland, um ihren Eltern beistehen zu können. Sie zog nach Berlin, da die Großstadt durch die Anonymität einen gewissen Schutz bot. In Berlin wohnte sie ab dem 17.1.1939 in Berlin-Wilmersdorf, Pfalzburger Straße 24. Rosa machte eine Pflegeausbildung im Jüdischen Krankenhaus. Anschließend arbeitete sie dort als Krankenschwester. Eventuell nach Hause zurückkehren durfte sie nicht. Ihr Mann bekam nicht die Erlaubnis, sie heimzuholen. Rosa erlebte mit, wie FreundINNeN und KollegINNen nach Polen deportiert wurden. Vielleicht hatte es ihre Nerven so zerrüttet oder sie konnte erfolgreich einen Zusammenbruch vortäuschen, auf jeden Fall kam sie in ein Sanatorium. Das rettete ihr vermutlich das Leben, denn so musste sie einer Vorladung der Nürnberger Gestapo nicht Folge leisten. Nach ihrer Entlassung aus dem Sanatorium durfte sie nicht mehr im Jüdischen Krankenhaus arbeiten.

 

Dadurch konnte sie ihre herzkranke Mutter bis zu ihrem Tod pflegen. Ernestine Rebitzer starb kurz vor ihrer Deportation im Schlaf. Rosa kommentierte es, dass es für ihre Mutter wohl besser so gewesen war. Ihrem Vater konnte sie nicht helfen. Sie musste miterleben, wie ihr Vater und ihr Onkel Moritz Rebitzer entrechtet und enteignet 1942 in ein "Altenheim" nach Nürnberg verschleppt und von dort nach Theresienstadt deportiert wurden. Ihre Angehörigen wurden ermordet, genauso wie viele ihrer Bekannten, Freunde und Freundinnen. Nach der Deportation ihres Vaters kehrte Rosa nach Berlin zurück. Da sie ja offiziell nicht mehr arbeiten durfte, übernahm sie Privatpflegen und schlug sich so durch. 

 

Vermutlich hoffte Rosa, ihre Lage zu verbessern, wenn sie sich zum christlichen Glauben bekennt. In der evangelischen Bekenntnisgemeinde Berlin-Friedenau wurde sie im Mai 1943 getauft und trat der evangelischen Kirche bei. Dazu muss bemerkt werden, dass die evangelische Kirche in der Nazizeit gespalten war. Die "Deutschen Christen", also der evangelische Teil der Kirche, der zum braunen Mob gehörte, lehnte ab 1941 bereits Taufen von Menschen ab, die von den Nazis als Juden klassifiziert wurden. Im Januar 1941 wurde von der Gestapo die Messiaskapelle der Berliner Judenmission in der Kastanienallee 22, Prenzlauer Berg, gewaltsam geschlossen, wo sich viele Juden taufen gelassen hatten. Die "Bekennende Kirche" lehnte das Unrechtregime unter Hitler ab, schwieg aber meist und zu lange zur Verfolgung der jüdischen Mitbürger. Aber bekennende Gemeinden verurteilten die Nichttaufe von Juden als Häresie und praktizierten sie weiter. Es war also für Rosa nicht einfach, eine Kirche zu finden, die bereit war, eine Jüdin zu dieser Zeit noch zu taufen.

 

Doch auch das half ihr nicht. Im Juni 1943 wurde sie von der Gestapo verhaftet. Noch reichte ihr Schutz durch die "Mischehe", ihr Ehemann bekam sie frei. Es war ein deutlicher Warnschuss. Rosa zog zurück nach Bayern um unterzutauchen, lebte nun als sogenanntes U-Boot in verschiedenen Verstecken. Ihr erstes Versteck war in Bamberg bei einem Freund ihres Mannes. Durch einen anonymen Brief gewarnt benötigte sie neue Zufluchtsorte. Es begann eine Odyssee durch unterschiedliche Verstecke bei Nürnberg und Schwarzenbach am Wald. Teilweise hielt sie sich sogar im Wald auf. Schließlich ging sie entnervt nach Berlin zurück und wohnte wieder in Berlin-Wilmersdorf, diesmal Konstanzerstraße 10. Doch dort gab es immer mehr Fliegerangriffe und sie konnte als Jüdin keinen Luftschuzbunker aufsuchen. Ihr Mann riet ihr deshalb, nach Bayern zurückzukommen und versprach ihr, für sie ein sicheres Versteck zu finden.

 

Rosa wagte es, mit dem Zug nach Marktredwitz zu fahren, wo ihr Mann sie mit dem Auto abholte. Eine Woche konnte sie zu Hause bleiben, dann musste sie wieder verschwinden, weil die Weidener und Berliner Gestapo nach ihr fahndeten. Es gab die anderen Deutschen, die sich selber akut gefährdeten, um Rosas Leben zu retten, wie Gottlieb Linz, das Ehepaar Rott, Familie Schuller oder das Ehepaar Lindner. Den sogenannten Judenhelfern, die untergetauchte Juden versteckten, drohte bei Entdeckung, oft durch Denunziation, drastische Strafen, bei entsprechenden Richtern die Einweisung ins KZ. Für die Nazis waren sie Volksverräter. Gottlieb Linz und Nikolaus Rott waren als Sozialdemokraten bereits auch so gefährdet. 

 

Problematisch war auch die Beschaffung von Lebensmitteln, denn Nahrungsmittel waren streng rationalisiert und die U-Boote besaßen keine Lebensmittelkarten. Bei der illegalen Beschaffung von Lebensmitteln gingen die Helfer immer ein erhöhtes Risiko ein. In der Zeit der von mehreren Mietern genutzten Außentoiletten konnten auch Ausscheidungen problematisch werden. Der Familie Schuller half es, dass Herr Schuller pflegebedürftig und bettlägrig war, sodass es nicht auffiel, wenn Frau Schuller die Ausscheidungen in Bettpfannen des Mannes entsorgte.

 

Die Angst vor Entdeckung, Denunziation, Verrat war nicht nur für Rosa ein ständiger Begleiter, sondern auch für ihre Unterstützer. Rosa, die aus gutbürgerlichen Verhältnissen mit den damit verbundenen Annehmlichkeiten stammte, musste nicht nur zusätzllich mit der völligen Abhängigkeit zu ihren Helfern zurechtkommen. Für die Menschen, die sie schützten, war sie eindeutig eine Belastung. Dazu kamen die beengten Wohnverhältnisse, Mangel an Lebensmitteln, frischer Luft und Bewegung, fehlendes gesellschaftliches Leben, Unfreiheit. Vor diesem Hintergrund war es nachvollziehbar, dass Rosa manchmal unvorsichtig wurde, sich nicht immer an die Regeln hielt. Nach dem späteren Bericht von Nikolaus Rott zündete sie ab und zu nachts das Licht an oder hörte Radio, um zu erfahren, ob und wann Rettung nahte. Das war ausgesprochen gefährlich, aber anscheinend wichtig, um irgendwie ihre Situation überstehen zu können. Immerhin ließ ihr Mann sie nie im Stich, ließ sich nach wie vor nicht scheiden, sorgte immer für sichere Unterschlüpfe. Ein halbes Jahr konnte sie auch bei ihm bleiben, bis er in ein Sanatorium musste. Das Ehepaar Rott nahm sie wieder auf. Als die Fliegerangriffe auf Weiden zunahmen, brachte sie Friedrich in Neustadt an der Waldnaab unter, wo Rosa nach einer Woche das Kriegsende erlebte. 

 

Am 22.4.1945 gab die Wehrmacht die Stadt Weiden auf, am 23.4.1945 war Rosas Leidenszeit oberflächlich betrachtet vorbei. Natürlich hatten die Jahre der Verfolgung tiefe Wunden gerissen. Eine jahrelange existentielle Bedrohung, der Verlust ihrer Familie, Freunde, Bekannte, Kollegen ließ sich nicht einfach abstreifen. Es verwundert nicht, dass Rosa auf die Weidener, die sie enthusiastisch begrüßten, eher reserviert reagierte. Solche Reaktion ihrer Mitbürger kam zu spät, zu spät für ihre Eltern, Angehörige, Freunde, Bekannte, Kollegen, die ermordet worden waren und zu spät für die Verwandten, die sich nur durch Flucht retten konnten. 

 

Mit Sicherheit erzeugten die überaus freundlichen Bekundungen ihrer Mitbürger bei Rosa und Friedrich auch ein Mißtrauen. Bei vielen Leuten konnten sie sich nicht sicher sein, ob diese sie nicht kurz zuvor bei Gelegenheit ohne mit der Wimper zu zucken denunziert hätten. Jetzt benötigten sie Persilscheine, also in der Nachkriegszeit entlastende Zeugnisse bei der Entnazifizierung wegen Mitgliedschaft in der NSDAP oder einer anderen NS-Organisation. Da konnte die Freundschaft mit ihr und ihrem Mann recht hilfreich sein.  

 

Rosa und Friedrich wagten in Weiden einen Neuanfang. Ihre Versuche, die emigrierten Verwandten zur Rückkehr zu bewegen, scheiterten. In einem Brief an sie bemerkte Friedrich: "Ich hoffe, ihr könnt so bald wie möglich zurückkommen. Diese letzten Jahre hier zu leben war kein Vergnügen. Ich bin ein alter Mann geworden. Friedl." Das klang wie ein Hilferuf und zeigte mehr wie deutlich, dass auch Rosas Ehemann ein NS-Opfer war. Vermutlich mussten beide auch mit der weiteren Ausgrenzung kämpfen. Denn die, die den Naziterror verschuldet hatten als Täter oder Mitläufer, fürchteten Anklagen. Für die, die gegen die Nazis waren, aber untätig blieben, wegschauten, waren die Überlebenden und Widerstandskämpfer eine Konfrontation mit ihrem schlechten Gewissen. Resultat war, dass Menschen wie Rosa und Friedrich weiter gesellschaftlich geschnitten wurden.

 

Nach 1945 arbeitete Rosa wieder in Friedrichs Praxis. Die Nazizeit hatten Rosa und Friedrich zusammen gemeistert. Die Schatten der Vergangenheit waren zu groß, vermutlich hatten sie sich in den Jahren der Trennung auseinandergelebt. Vielleicht fehlte auch das gegenseitige Verständnis für die Situation des anderen in der schlimmen Zeit. Die Ehe zerbrach. Friedrich starb mit nur 60 Jahren am 24.3.1957 in Weiden. Ein Jahr später besuchte Ruth ihren Bruder in den USA.

 

Rosa Hoffmann starb am 28.1.1967 in Weiden.


Quellen: Rosa Hoffmanns Brief vom 15.8.1945; Dr. Sebastian Schott; Christine Ascherl: "Jüdische Familien: Schicksale hinter den Stolpersteinen in Weiden in der Oberpfalz", ISBN-10: ‎3955871150, ISBN-13: 978-3955871154; YAD VASHEM; geni.com


 

Rita Holländer

 

in Bearbeitung

 

Deportation 20.11.1941 nach Kaunas

 

 

Quellen: statistik-des-holocaust.de


 

Anton Holowitz

 

Die Informationen zu dem österreichischen Krankenträger aus Wien sind sehr dürftig. Anton Holowitz wurde am 13.5.1892 geboren. Er war im Allgemeinen Krankenhaus Wien beschäftigt und gehörte dort einer kommunistischen Zelle an. Am 26.9.1941 wurde er von der Gestapo verhaftet und erkennungsdienlich behandelt. Wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" wurde ihm der Prozess gemacht, der mit einer Verurteilung zu drei Jahren Zuchthaus endete. Am 30.9.1944 wurde er aus der Haft entlassen.

 

Quelle: DÖW


 

Elzbiets (Liza) Hollender, geb. Namiot

 

Liza Namiot wurde am 28.5.1906 in Lodz geboren. Ihre Kindheit endete abrupt, als ihre Mutter 1915 an der Tuberkulose starb. Die Großmutter misshandelte oft die Enkeltochter, verbittert darüber, dass die kargen Ersparnisse, die einen anständigen Lebensabend garantieren sollten, nun für Liza und ihre vier Geschwister aufgebraucht wurden. Erst 1918 kamen die Kinder zum Vater nach Lodz zurück. Liza konnte nun zwar das Gymnasium absolvieren, der Numerus Clausus für Juden schloss sie aber als Jüdin vom Studium aus. So erlernte sie den Beruf als Krankenschwester.

 

Sie trat einer Gruppe der „Internationalen Roten Hilfe“ bei, nachdem sie ständig die Ungerechtigkeiten der Klassengesellschaft im Krankenhaus erleben musste. Später trat sie in die Kommunistische Partei Polen ein, die zu dieser Zeit in Polen verboten war. 1927 wurde Liza Namiot das erste Mal verhaftet, 1936 entging sie nur knapp einer Verhaftung, weil sie sich gerade für die Partei in Slonsk aufhielt. In Polen verfolgt beschloss sie, nach Spanien zu gehen, um in den Internationalen Brigaden als Krankenschwester mitzukämpfen. Sie gehörte zur Jaroslav-Dombrowski-Brigade.

 

Im Lazarett von Murcia in Spanien lernte Liza ihren Mann Hein Hollender kennen. Er war bereits als Kommunist 1934 aus Deutschland geflohen. Er sprach kein polnisch, Sie kein deutsch, konnte aber durch das Jiddische zumindest das Deutsche verstehen.

 

Liza Namiot war bereits hochschwanger, als das Lazarett von Murcia evakuiert wurde. In Barcelona kam ihr Sohn Julian zur Welt. Wenige Tage nach der Geburt arbeitete Liza bereits wieder im Krankenhaus von Mataró de Mar. Im August 1938 heirateten Liza Namiot und Hein Hollender dort standesamtlich. Der Standesbeamte war anfangs etwas unwillig und monierte fehlende Papiere. Die Diskussion um die Papiere war beendet, als Hein seinen Revolver auf den Tisch legte. Die Heiratsurkunde war extrem wichtig für eine eventuelle gemeinsame Emigration.

 

Nach einem kurzen Einsatz im Lazarett von Sagro blieb Liza Hollender mit ihrem Sohn nur noch die Flucht nach Frankreich. Durch die Kriegswirren war sie von ihrem Mann getrennt worden. Nach der deutschen Besetzung 1940 wurde Liza Hollender wieder zur Gejagten. Nachdem man sie ergriffen hatte, kam sie in das Frauenlager Rieucros bei Mende. Das Kind wurde ihr zunächst weggenommen. Doch durch das sowjetische Konsulat erhielt sie die sowjetische Staatsbürgerschaft. Dadurch konnte sie mit ihrem Sohn ins Ausreiselager nach Bompard wechseln und sollte von dort mit ihrem Mann am 23.6.1941 in die UDSSR ausreisen.

 

Die Ausreise platzte, weil einen Tag früher Hitler den Pakt mit dem Angriff auf die Sowjetunion (Unternehmen Barbarossa) brach. So benötigte Familie Hollender als Sowjetbürger ein Durchreisevisum durch Deutschland, was sie niemals erhalten hätten. Liza Hollender wandte sich hilfesuchend an die mexikanische Botschaft. Nach langen Hin und Her aufgrund fehlender Ausweispapiere ergatterte sie letztendlich doch die lebensrettende Ausreisegenehmigung. Irgendwie gelang es der Familie, sich 1941 nach Lissabon durchzuschlagen, um über Marokko nach Mexiko zu emigrieren. Liza, ihr Mann und ihr Sohn Julio Hollender gehörten zu den etwa 40.000 Flüchtlingen, die der mexikanische Generalkonsul in Paris Gilberto Bosques durch Visa für Mexiko rettete.

 

1947 kehrte Liza Hollender aus dem Exil nach Polen zurück. Von ihrer Familie waren 23 Angehörige durch die Nazis ermordet worden. „Die Deutschen“ waren für sie Horror, dennoch folgte sie ihrem Mann Anfang der fünfziger Jahre in die DDR, weil er in Polen nicht Fuß fassen konnte. Bis zu ihrem Tode am 7.10.1984 blieb sie älteren Deutschen gegenüber misstrauisch und reserviert.

 

„Letzte Zuflucht Mexiko“, ISBN-10: 3000397671, ISBN-13: 978-3000397677; Gottfried Hamacher, Andre Lohmar, Harald Wittstock: „Deutsche in der Résistance“; DRAFD; Spanienkämpferinnen: Ausländische Frauen im spanischen Bürgerkrieg 1936-1939 ISBN-10: 3643504047 ISBN-13: 978-3643504043


 

Marianne Holtz

 

Marianne Holtz wurde als Tochter eines deutsch-ungarischen Bergarbeiters und einer italienischen Mutter am 12.5.1898 in Berlin geboren. Das Mädchen sollte mit einem 35 Jahre älteren Mann in Wien zwangsverheiratet werden und flüchtete. Mühselig schlug sie sich anschließend mit Gelegenheitsarbeiten durch. Im I. Weltkrieg arbeitete sie als Rotkreuzschwester an der Ostfront im Lazarett.

 

Dort lernte sie den Schauspieler Hugo Maria Hartwigsen kennenen. Der erkannte ihr Talent und förderte sie als Kabarettistin. In ihren Programmen baute sie auch immer wieder abgewandelte Volkslieder ein. Ihr erfolgreichstes Kabarettprogramm war „Arm aber Reich“, mit dem sie von 1925 bis 1928 in Berlin große Erfolge feiern konnte. Unter den Nazis bekam sie sofort ein Auftrittsverbot. Wieder musste sie sich mit Gelegenheitsarbeiten durchschlagen.

 

Im II. Weltkrieg arbeitete sie wieder als Rotkreuzschwester im Reservelazarett Loben in Schlesien. Marianne Holtz kam bei einem Bombenangriff auf das Lazarett am 14.7.1941 ums Leben.

 

Quelle: Le Parisien


 

Charlotte Holzer, geborene Abraham

 

Charlotte Holzer, geboren am 7.12.1909 in Berlin, erlernte nach ihrer Mittleren Reife den Beruf der Säuglings- und Krankenschwester. Sie arbeitete am Jüdischen Krankenhaus Berlin in der Iranischen Straße.

 

Als Mitglied der Deutsch-Jüdischen Jugendgemeinschaft (DJJG) schloss sie sich Anfang der 30er Jahre der neu gegründeten kommunistischen Betriebszelle im Jüdischen Krankenhaus an und trat 1931 der KPD (Kommunistische Parti Deutschland) bei. Im gleichen Jahr heiratete sie Gustav Paech.

 

Nach der Geburt ihrer Tochter Eva 1933 und der Verhaftung ihres Mannes war sie politisch nicht mehr aktiv. Das änderte sich 1940, als sie Herbert Baum als Patienten im Jüdischen Krankenhauses wiedertraf, den sie bereits aus der DJJG kannte. Charlotte Paech schloss sich dem "Freundeskreis" an, einem lockeren Zusammenschluss kommunistisch-jüdischer Widerständler.

 

Nach dem Brandanschlag auf die Hetzausstellung "Das Sowjetparadies" 1942 im Berliner Lustgarten und der anschließenden Verhaftungswelle ergriff die Gestapo sie am 8.10.1942 und wies sie zunächst in das Polizeigefängnis am Alexanderplatz ein. Von dort wurde sie in mehrere Gefängnisse und Sammellager in Berlin und Leipzig verbracht, unter anderem musste sie in Fehrbellin vier Wochen bei der Bastfaser GmbH Zwangsarbeit leisten.


Sie berichtete später über Fehrbellin:

"Zu dieser Zeit, Weihnachten 1942, war im Lager von Fehrbellin Mangel an Arbeitskräften. Da gab es eine Hanf-und Flachsfabrik. Das Material wurde z.B. zur Margarine-Herstellung und zum Teil für die Seilerei verarbeitet........ In Fehrbellin also brauchten sie Arbeitskräfte. Und nachdem wir am 23. mitgemacht hatten, wie die zum Tode verurteilten abgeholt wurden, hieß es nun "Raus mit allen Sachen!" Da wusste man nie, was folgen würde.


Kam runter in den Gefängnishof. Da stand ein großer Lastwagen, voll geladen mit Frauen. Nun stellt euch vor - bis dahin in Einzelhaft gewesen, bis auf drei Tage, kam ich da rein. Das war vergnügt! Alles sang und jubelte. Es ging raus auf die Straße, quer durch Berlin. Ich saß in der letzten Reihe hinten. Vor uns saßen sie natürlich mit den Schießdingern da. Trotzdem war`s vergnügt. Da saß eine ganze Reihe Französinnen mit Strohhüten drauf. Die sangen " J``attendrai toujours...". Saßen auch ne Menge von uns drauf. Ich bekam Verbindung mit denen. Man erzählte, was wird nun werden!


Auf der Mitte des Weges etwa hielt dieser große Lastwagen und die Bewachung spendierte für jede von uns ein Stück Pflaumenkuchen. Man kam sich vor: Was ist nur los? Dann waren viele Nutten drauf, und die sind sowieso immer vergnügt. Dadurch war auch die Bewachung so vergnügt. Die sagte uns, wir kämen in ein Arbeitslager. Gut! Nun kamen wir nach Fehrbellin.


Als ich rein kam in das Lager, da dachte ich, das ist ja wie in der Freiheit! Es gab eine Lagerstraße mit Baracken, man konnte sich relativ frei bewegen. Freilich, als man durchs Tor kam, musste man erst mal alle Klamotten abgeben. Das kam alles in einen Sack, und splitterfasernackt musstest du auf dem Hof warten, bis du in die Entlausung kamst. Es war Dezember. Da wurdest du durchgedampft, dann kamst du wieder raus auf den Hof, musstest wieder warten. Und dann kam man zur Gestapo. Alle Frauen. So, wie wir waren, mussten wir da alle antreten und dastehen. Und dann hat uns einer einen Vortrag gehalten. Jetzt, da ich all das Material gelesen hab, mein ich, dass das ein eingeübter Vortrag war: Hier seid ihr in unserer Hand. Hier könnt ihr machen,was ihr wollt, vielmehr - hier können wir mit euch machen, was wir wollen. Ihr könnt schreien soviel ihr wollt, kein Mensch wird euch hören ......


Und dann bekamen wir jeder einen Anzug, ein Hemd vielmehr, der Anzug war etwa in der Farbe derjenigen der Müllkutscher, mit ´ner Nummer hinten und vorn drauf, ein braunes Kopftuch, und die, die Glück hatten, bekamen Holzschuhe. Ich hatte kein Glück und blieb barfuss. Dann kamen wir in eine Judenbaracke. Da kam ich mit Dorle B. zusammen, von der ich schon mal gesprochen habe. Mit der zusammen, also zu zweit auf einer Pritsche war ja ganz groß!


Der Tag fing morgens um vier an mit Appellstehen, und es war im Tagesablauf eigentlich alles genau wie im KZ. Der Unterschied zwischen Arbeitslager und KZ war nur der, dass man hier durch die Arbeit kaputt gehen konnte und im KZ vergast wurde. Es war hier kein Vernichtungslager. Bewacht wurden wir von Beamtinnen mit Hunden. Die Deutschen - zu denen ich ja nicht mehr gehörte, die arbeiteten in der Fabrik, und wir mussten Hanf und Flachs aus Waggons laden. Hanf ist übrigens viel schwerer als Flachs. Wir mussten die Bünde staken und stapeln und wurden maßlos angetrieben.


Mussten wir die Waggons rangieren, dann mit unserer Körperkraft. Es gab nichts anderes. Es war furchtbar schwer. Es war so schwer, dass ich es wahrscheinlich nicht durchgehalten hätte, wenn ich dageblieben wäre. Da verdanke ich viel den sowjetischen und polnischen Frauen, die immer sagten: "Du geh ganz hinten!" Denn weiter hinten wurden die Waggons immer flacher beladen, und umso leichter waren sie hinten. Ich hatte noch nie zuvor eine Mistgabel in den Händen gehabt. Ich konnte das gar nicht handhaben, und meine Hände wurden sofort ganz dick. Und alles ganz offen. Da bin ich heimlich in die Fabrik. Das durften Juden nicht. Da hab ich mir erst mal einen Sack organisiert, damit ich was um die Beine zu wickeln hatte und nicht winters barfuss laufen musste.


Die Latrinen - das war auch so eine Sache: Es gab lange Latrinenhäuser, in denen eine Laufrinne war, darüber schräge Kästen mit lauter Löchern. Da musste in kürzester Zeit das Notwendige erledigt werden. Wir trugen um die Kleidung einen Gurt oder ein Band, und daran musste hinten vorschriftsmäßig der Essenstopf hängen. Das ganze war so ein Overall, der ganz ausgezogen werden musste. Darunter hattest du überhaupt nur ein Hemd. Die Scheißerei hatten wir immer, alle. Wie oft ist einem da so ein Essenstopf ins Klo gefallen. Und dann gab`s aber was! Dann konntest du warten und hast kein Essen gekriegt.


Essen gab es sowieso nur zweimal. Früh um vier bekamen wir ein Stück Brot und Kaffee, abends bekamen wir einen warmen Essensschlag. Wenn wir dann - mit Singen - zurückgetrieben wurden, mussten wir unter die Dusche, sogar warm. Aber schnell, schnell. Seife gab`s nicht. Rein in die nassen Klamotten, dann zum Essen anstehen. Juden haben sowieso nie einen vollen Schlag gekriegt. Aber du konntest abends doch auf die Lagerstraße. Das war schon eine gewisse Freiheit. Man hat doch den Himmel gesehen. Dort traf ich Zilly B. Sie war die Lebensgefährtin eines sehr bekannten Genossen. Sie hat viel für uns im Judenblock getan. Sie war es, die eines Tages arrangiert hat, dass ich in die Kleiderkammer gerufen wurde, weil ich so dünne war und so ewig fror, wo sie mir eine grüne Soldatenreithose aushändigte, eine ganz, ganz schmale....... Die haben Dorle B. und ich abwechselnd unter unseren Overalls getragen. Es durfte ja keine sehen. Aber ich bin schon Mitte Januar wieder zurückgebracht worden, und es war mein Glück, denn das hätte ich nicht durchgehalten da. Bin also wieder mit ´nem Lastwagen zurück und bin in die Lehrter Straße gekommen. Und zwar hat man mir gleich gesagt, dass ich irrtümlich rausgekommen bin, aus Arbeitskräftemangel."

 

Überlebende Frauen aus dem Gestapo-Arbeitslager Fehrbellin erzählten, dass sie aus Hunger häufig die Hanfsamen aßen. Es war streng verboten und wer dabei erwischt wurde, wurde zur Strafe mit Peitschen, Rohstöcken oder Knüppeln halbtot geprügelt.

 

Am 29.5.1943 lief gegen Charlotte Paech die Hauptverhandlung wegen Hochverrats, an der sie wegen einer Scharlacherkrankung nicht teilnahm. Sie wurde in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde nicht vollstreckt, vermutlich wollte man sie noch als Zeugin in sogenannten "Anhängerprozessen" missbrauchen.

 

Fünfzehn Monate verbrachte sie in verschiedenen Todeszellen. 1944 kam sie völlig entkräftet in das Jüdische Krankenhaus und konnte dort während eines Bombenangriffs fliehen.

 

Die Potsdamer Pfarrerswitwe Dorothea Schneider, die der Bekennenden Kirche nahe stand, nahm sie für fünf Wochen in ihrer Wohnung auf und besorgte ihr dann ein anderes illegales Quartier. Charlotte Paech tauchte auch unter einer falschen Identität in einem Zwangsarbeiterlager unter und überlebte so den Naziterror. Nach dem Zusammenbruch 1945 heiratete sie Richard Holzer, den sie 1940 im Freundeskreis von Herbert Baum kennengelernt hatte. Sie begann ein Medizinstudium, brach es allerdings aus gesundheitlichen und finanziellen Gründen ab. Später arbeitete sie in der Schwangeren- und Mütterberatungsstelle im Stadtbezirk Pankow von Berlin, allerdings immer wieder unterbrochen durch lange Krankenhausaufenthalte durch gesundheitliche Spätschäden, die sie in der Haft erlitten hatte. Am 29.9.1980 verstarb Charlotte Holzer.

 

Quellen: Berliner Geschichtswerkstatt (Hg.): Arbeitserziehungslager Fehrbellin - Zwangsarbeiterinnen im Straflager der Gestapo
Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung, 2004


 

Paul Holzmann

 

Paul Holzmann aus Berlin-Köpenick war gelernter Schneider. Er heiratete am 19.10.1929 Irmgard Grohs, ebenfalls eine Schneiderin. Beide arbeiteten im Schneidergeschäft von Irmgards Vater. Am 16.1.1930 kam ihr Sohn Wolfgang zur Welt, ein blonder, blauäugiger Junge. Bereits im April 1933 waren sie als Juden Repressalien durch die SA ausgesetzt. In der Pogrom-Nacht vom 9. zum 10. November wurde das Geschäft geplündert. Sie wurden wie viele andere Jüdische Geschäftsleute gezwungen, das Geschäft weit unter Wert zu verkaufen. Irmgards Eltern und ihrer kleinen Schwester Gerda gelang die Auswanderung nach Shanghai. Irmgard und Paul Holzmann kamen aus Nazideutschland nicht mehr heraus.

 

1943 wurde die Familie nach Auschwitz deportiert. Der SS-Arzt Fischer selektierte Paul Holzmann und seinen Sohn nach links, Irmgard Holzmann nach rechts. In Unkenntnis bat Paul Holzmann den SS-Arzt, den Sohn zur Mutter zu lassen, die verzweifelt nach ihrem Kind schrie. Das Kind durfte zur Mutter und wurde kurz darauf mit ihr vergast. Paul Holzmann kam in ein Arbeitslager und arbeitete dort als Berufsfremder im Krankenrevier. 1945 gelang es ihm, bei einem Transport in der Nähe Berlins vom Waggon abzuspringen, wurde aber aufgegriffen und nach Theresienstadt geschafft. Nach seiner Befreiung war er nicht mehr in der Pflege tätig und kehrte in seinen alten Beruf zurück. Im September 1945 eröffnete er in Berlin-Friedrichshagen wieder ein Schneidergeschäft. Bis zu seinem Tode 1981 machte er sich die bittersten Vorwürfe, dass er den SS-Arzt gebeten hatte, seinen Sohn bei der Mutter zu lassen.


 

Elise Amalie Alice Horwitz

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Hanka Housková

 

Hanka Housková gehörte zu den Pflegerinnen "wider Willen". Die bis zu ihrer Verhaftung als Schreibkraft tätige Frau wurde am 8.10.1911 in Prag geboren. 1938 trat sie in die kommunistische Partei ein. Nach der Annexion von Böhmen und Mähren durch Nazideutschland kämpfte sie im Widerstand gegen die deutschen Machthaber. Mit Flugblättern wurden die Tschechen zum Widerstand aufgefordert und Verfolgte des Regimes versorgt und versteckt.

 

Am 29.5.1940 geriet sie in die Fänge der Gestapo und saß 20 Monate im Prager Pankraz-Gefängnis. Anschließend wurde sie in das KZ Ravensbrück überstellt. Die berufsfremde Hanka Housková arbeitete dort in der Pflege im Krankenrevier und kümmerte sich um die Kinder, die im KZ ihre Mütter verloren hatten. Als Pflegerin war sie schnell anerkannt, ihre Arbeit geschätzt.

 

Als das KZ Ravensbrück geräumt wurde, war sie selber schwer erkrankt und trat deswegen nicht den Todesmarsch an. Bevor sie nach Prag nach ihrer Genesung zurückkehrte, pflegte sie noch einige Wochen Patienten in einem durch die Russen eingerichteten Hospital. Später blieb sie der Pflege fern und arbeitete als Journalistin. 1969 trat sie unter Protest aus der kommunistischen Partei aus, als Panzer der Roten Armee den "Prager Frühling" beendeten. Hanka Housková starb 1995 in Prag.


Quelle: Und dann kommst Du dahin an einem schönen Sommertag - Die Frauen von Ravensbrück, ISBN/EAN 3-88897-388-0


 

Alexander Houtkruijer

 

Der Krankenpfleger Alexander Houtkruijer wurde am 25.10.1908 in Amsterdam geboren. Er war mit Mariana Houtkruijer-Levie, geboren am 24.11.1908 in Doesburg, verheiratet. Sie hatten ein Kind, dass den Holcaust überleben konnte. Zuletzt wohnten sie in Amsterdam in der Molenbeekstraat 13. Alexanders Ehefrau wurde am 3.9.1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet. Er selber wurde am 31.3.1944 in das KZ Auschwitz verschleppt und umgebracht.

 

Quellen: Joods Monumen


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