Virtuelles Denkmal "Gerechte der Pflege"

"... die tolldreisten, machthungrigen Horden, sie konnten den Geist nicht morden!"


Hartog Kan

 

Hartog Kan, Spitzname Harry, wurde am 30.9.1906 in Arnheim geboren. Er wuchs in einer echten Patchworkfamilie auf. Für seine Mutter Perlina Kan-Hoogstraal und seinem Vater Jakob Kan war es jeweils die zweite Ehe, in der Hartogs Geschwister mit hineingebracht wurden. Er war der Jüngste von sechs Kindern. Seine Schwestern waren Sophia Glaser-Kan, Johanna Selina Wilzig-Kan, Carolina Blok-Kan (siehe Carolina Blok) und Betsie Polak-Kan, sein Bruder hieß Benjamin Kan. Zuletzt lebte die Familie in Amsterdam. Seine Geschwister haben alle den Holocaust nicht überlebt.

 

Hartog war eigentlich Lagerist, ließ sich aber dann zum Krankenpfleger ausbilden. Politisch konnte man ihn links einordnen, er sympathisierte mit den kommunistischen Ideen. Im Oktober 1936 schloss er sich den Internationalen Brigaden an. Er reiste mit einem Ambulanzflugzeug nach Spanien, zusammen mit vier Krankenschwestern, Hinke Kerner (siehe Hinke Kan, geborene Kerner), Trijntje Hulleman, Henderkien Peeks, Janny Scheele und dem Arzt Gerrit Kastein.  

 

Die Gruppe arbeitete in Murcia. Murcia wurde bald in Spanien zum Schwerpunkt der medizinischen und pflegerischen Versorgung der Zivilbevölkerung und Verwundeten. 4 Krankenhäuser gehörten zu einem Komplex mit insgesamt 1100 Betten. Das Pflegepersonal war massiv gefordert, denn es fehlte an allem: Medikamente, Pflegemittel, Hygienartikel, Wäsche, Essen, Energie. Hinke Kerner, die Krankenschwester mit der Hartog nach Murcia kam, berichtete, dass dem gesamten Krankenhaus am Anfang nur ein einziges Thermometer zur Verfügung stand.

 

Da der Röntgenassistent ausfiel, erhielt Hartog einen Crashkurs und war nach kürzester Zeit für das Röntgen zuständig. Inzwischen waren Hinke Kerner und er sich näher gekommen. Sie wurden ein Paar. Weil Hinke erkrankte, kehrten Hartog und Hinke nach 14 Monaten zurück in die Niederlande. Am 15.9.1937 heirateten sie in Amsterdam.

 

Im II. Weltkrieg wurde Hartog bei einer Passkontrolle von Deutschen als Jude erkannt und aus dem Zug geholt. Hinke musste so tun, als ob sie ihn nicht kennt, um nicht auch mitgenommen zu werden. Zu Hause versuchte sie alles, um ihren Mann frei zu bekommen. In ihrer Not saß sie einem Betrüger auf, der ihr Hilfe versprach und sie um alle Ersparnisse brachte. Sie hoffte bis zum Schluss, dass er den Krieg überlebt und zurückkommt.

 

Hartog konnte nicht zurückkommen. Er wurde nach Westerbork deportiert und dann ins KZ Ebensee, ein Außenlager vom KZ Mauthausen. Das KZ Ebensee wurde nach dem Luftangriff auf Peenemünde-Ost, bei dem die Produktionsstätten für die V2-Raketen weitgehendst zerstört wurden, eingerichtet. Hier sollten die Produktionsstätten für die V2-Raketen in unterirdische Stollen verlegt werden. Die Häftlinge mussten unter größten körperlichen Anstrengungen mit mangelhafter Ernährung und Kleidung die Stollen und Kavernen in den Berg hineintreiben. Die Pläne für die V2-Raketen-Produktionsstätten scheiterten, nun wurden dort Motoren für Panzer und Flugzeuge hergestellt und eine Schmierölraffinerie errichtet. In der Zeit von November 1943 bis Mai 1945 starben im KZ Ebensee 8.745 Häftlinge an den inhumanen Lebens- und Arbeitsbedingungen. Einer von ihnen war Hartog Kan. Kurz vor Kriegsende verstarb der Krankenpfleger am 18.2.1945.

 

Quellen: Joods Monument; Internationaal Instituut voor Geschiedenis: sociale Nederlandse vrijwilligers in de Spaanse Burgeroorlog; geni.com; Yad Vashem;


 

Hinke Kan, geborene Kerner


Hinke Kerner wurde am 18.7.1903 in Amsterdam geboren. Ihre Eltern waren Dirk und Johanna Kerner und sie hatte noch eine zwei Jahre jüngere Schwester, Maria Margaretha Barbara Kerner, geboren am 4.6.1905.

 

Sie absolvierte die Ausbildung zur Krankenschwester. 1936 schloss sie sich den Internationalen Brigaden an und lernte dort ihren späteren Mann Hartog Kan kennen, Spitzname Harry. Dass er Jude war, störte sie nicht.

 

In Murcia arbeitete sie in einem medizinischen und pflegerischen Zentrum von Spanien bei den Frischoperieten und Schwerverletzten. Die Arbeit war schwer und psychisch und physisch fordernd. Die Knappheit an lebenswichtigen Gütern und fehlender Hygiene aufgrund der mangelnden Reinigungs- und Desinfektionsmittel machte ihr zusätzlich zu schaffen. Auch die Nahrung war knapp und entsprechend eintönig. Sie vertrug nicht das sehr kärgliche Essen und wurde öfter krank. Ihr gefiel aber der sehr kameradschaftliche Umgang im Krankenhaus zwischen Patienten, Personal, egal ob Einheimische oder Brigadisten, und den Frauen aus den umliegenden Dörfern.

 

Doch ihre Gesundheit spielte nicht mit und Hinke und Hartog kehrten nach 14 Monaten zurück nach Hause. Nicht lange nach ihrer Rückkehr heiratete das Paar am 15.9.1937 in Amsterdam. Lange währte nicht ihr Eheglück. Bei einer Zugfahrt wurde ihr Mann bei einer Passkontrolle durch die deutschen Besatzer als Jude entlarvt und verhaftet. Sie konnte nichts tun außer tatenlos zuzusehen.

 

Zuhause versuchte sie alles für die Freilassung ihres Mannes. Ein Mann versprach ihr, dafür sorgen zu können, dass Hartog frei kommt. Es kostete sie die gesamten Ersparnisse, mit denen der Betrüger auf Nimmerwiedersehen verschwand.

 

Hinke erhielt keine Nachricht, wusste nicht, wo ihr Mann ist und wie es ihm geht. Aber sie hoffte, dass er den Krieg überlebt und zurückkommt. Erst nach intensiven Nachforschungen nach Kriegsende erfuhr sie, dass er im KZ Ebensee am 18.2.1945 gestorben war. Über den Verlust ihres Mannes kam sie nie richtig hinweg.

 

Am 11.5.1953 zog Hinke nach Haarlem. Sie starb am 25.8.1969 an einem Herzinfarkt.

 

Quellen: Internationaal Instituut voor Geschiedenis: sociale Nederlandse vrijwilligers in de Spaanse Burgeroorlog; Internationale Frauen im spanischen Krieg 1936 - 1939; geni.com


 

Jadwiga Maria Kaniewska (- Izycka)

 

Jadwiga Maria Kaniewska wurde 1908 in Warschau geboren. 1929 schloss sie die Ausbildung als Krankenschwester ab und erhielt eine Anstellung im Universitätsklinikum Jagiellonen (Uniwersytet Jagiellonski) in Krakau. Über ein Stipendium der "Rockefeller Foundation" konnte sie an der Universität Toronto in Kanada einen Pflegestudiengang absolvieren.

 

Anschließend arbeitete sie in amerikanischen Kliniken. Wieder in Polen erhielt sie die stellvertretende Leitung der Krankenpflegeschule am Universitätsklinikum Jagiellonen. Um der Lehrtätigkeit besser gerecht werden zu können, begann Jadwiga Maria Kaniewska neben dieser Tätigkeit noch ein pädagogisches Fernstudium.

 

Mit dem deutschen Überfall auf Polen trat Jadwiga Maria Kaniewska in die polnische Armee ein. Nach der militärischen Niederlage konnte sie nicht mehr nach Krakau zurückkehren. Die Nationalsozialisten hatten bei der sogenannten "Sonderaktion Krakau" am 6.11.1939 insgesamt 183 Mitarbeiter und Professoren der Krakauer Jagiellonen-Universität verhaftet und ins Konzentrationslager Sachsenhausen und Dachau verschleppt. Ziel der Aktion war es, durch Vernichtung der polnischen Intelligenz und der polnischen Führungsschicht dem polnischen Volk die geistige Führung zu nehmen, um Polen so langfristig als Staat zu vernichten. Eine Politik, die von Stalin und der Roten Armee ebenfalls verfolgt wurde.

 

Jadwiga Maria Kaniewska ging so zunächst nach Warschau und versuchte, die Pflege in den städtischen Krankenhäusern zu koordinieren. Sie wirkte außerdem in der RGO (Rada Gówna Opiekucza), dem Hauptfürsorgerat im Generalgouvernement Polen mit und kümmerte sich um Waisen und um Verschleppte. Ihre offizielle Arbeit verband sie mit der Tätigkeit als Offizier der illegalen Polnischen Heimatarmee. In dieser Funktion war sie maßgeblich daran beteiligt, die Pflege verwundeter Widerstandskämpfer zu gewährleisten. Auch eine illegale Hebammenschule wurde aufgebaut.

 

Am 1.8.1944 erhob sich die Armia Krajowa gegen die deutschen Besatzungstruppen im besetzten Warschau. Ziel des Warschauer Aufstandes (nicht zu verwechseln mit dem vorausgegangenen Aufstand im Warschauer Ghetto des Jahres 1943) war die Befreiung der Hauptstadt von den deutschen Besatzern aus eigener Kraft, um sie bereits vor Eintreffen der Roten Armee selbst zu kontrollieren. Damit sollte einer möglichen Annektionspolitik Stalins entgegengewirkt werden. Deutsche Wehrmachts-, SS- und Polizeieinheiten wurden zur Niederschlagung des Aufstandes eingesetzt und reagierten mit einem furchtbaren Gemetzel besonders an der Warschauer Zivilbevölkerung. Die Rote Armee sah übrigens tatenlos bei der Zerstörung Warschaus und Vernichtung der Bevölkerung zu.

 

Kaniewska befehligte während des Aufstandes eine eigene Sanitätstruppe. Am 2.10.1944 war der Aufstand niedergeschlagen. Jadwiga Maria Kaniewska, die bereits im August mit ihrer Truppe aus der Stadt fliehen musste, richtete in Pruszkow ein Flüchtlingslager ein und ging kurz danach wieder nach Krakau. Weiterhin für den Widerstand aktiv versorgte sie regionale Krankenhäuser mit Medikamenten und untergetauchte Widerstandskämpfer mit Kleidung, Nahrungsmittel und Waffen. Am 5.1.1945 wurde sie dabei erwischt und in das berüchtigte KZ Plaszow eingewiesen. Einen Tag vor der Befreiung von Krakau durch die Rote Armee am 14. Januar 1945 wurden die letzten Gefangenen, 178 Frauen und 2 Jungen, nach Auschwitz "evakuiert". Kaniewska entging dem Transport, weil Partisanen sie rechtzeitig befreien konnten.

 

Nach dem Krieg baute Kaniewska wieder als stellvertretende Leiterin die Pflegeschule am Universitätsklinikum Jagiellonen mit auf und beendete ihr durch den Krieg unterbrochenes Pädagogikstudium. Ihre Abschlussdiplomarbeit zur "Geschichte der Pflege in Polen" wurde Standardwerk. Ende 1945 heiratete sie Andrzej Izycki und führte seitdem einen Doppelnamen. In Warschau war sie später beim Gesundheitsministerium landesweit für Aus-, Fort- und Weiterbildung im Pflegebereich zuständig. 1947 erhielt sie nocheinmal ein Stipendium der "Rockefeller Foundation", was es ihr ermöglichte, sich mit Normen und aktuellem Stand der amerikanischen und internationalen Pflege vertraut zu machen. Zurück in der Heimat kämpfte Kaniewska-Izycki darum, den internationalen Standard in Polen umzusetzen und einen universitären Pflegestudiengang einzuführen.

 

Als Beauftragte Polens für den ICN (International Council of Nurses) und WHO (World Health Organization) wurde sie auch außerhalb der polnischen Ländergrenze tätig. Gleichzeitig war sie auch journalistisch für die Fachpresse aktiv. 1957 gelang es ihr gegen den Widerstand der kommunistischen Führung, den Polnischen Berufsverband der Krankenschwestern wieder ins Leben zu rufen, dessen Vorsitzende sie von 1961 bis 1988 war. Ihre gesamten Aktivitäten für die Pflege aufzuführen, würde ein ganzes Buch füllen. Neben zahlreichen Auszeichnungen wurde am 11.11.1982 ihr Lebenswerk durch die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft im "Royal College of Nursing" geehrt, die sie als erste polnische Krankenschwester bekam.

 

1988 starb Jadwiga Maria Kaniewska-Izycki in Warschau. Die Pflege verlor nicht nur eine unerschrockene Widerstandskämpferin in Kriegszeiten, sondern auch eine unermüdliche Verfechterin der Interessen der Pflege weltweit in Friedenszeiten.

 

Quelle: Wirtualne Muzeum Pielegniarstwa Polskiego, International History of Nursing Journal 1998


 

Inge Kanitz

 

Die Gemeindeschwester Inge Kanitz aus Stralsund, 1911 geboren, gehörte der Bekennenden Kirche an. Sie versteckte uneigennützig Verfolgte des Naziregimes. Leider fehlen hier noch genauere Angaben und Quellen.


 

Tauba Kapla

 

Leider fehlen genauere Daten zu der jüdischen Krankenschwester aus Polen. Sie gehörte der Jaroslav Dombrowski Brigade an. Diese Brigade trug den Namen eines polnisch revolutionären Demokraten und Freiheitskämpfer. Im spanischen Bürgerkrieg kämpfte das Jaroslaw-Dabrowski-Bataillon als Teil der Internationalen Brigade für die spanische Republik. In der Brigade waren überwiegend jüdische Polen.

 

Quelle: Archiv Jewish Military Museum


 

Aleksandra Karaś, geb. Borkowska

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Elsbeth Kasser

 

Die Schweizer Krankenschwester Elsbeth Kasser wurde 1910 geboren. Sie stammte aus einer Pfarrfamilie und zeigte früh soziales Engagement. Wie ihre Kollegin Friedel Bohny-Reiter (siehe dort) arbeitete sie für das SAK, war aber im Internierungslager Gurs eingesetzt. Vorher war sie bereits 1936 in Spanien tätig (siehe Internationale Brigaden) und 1939/40 in Helsinki beim sowjetisch-finnischen Winterkrieg. Die schlimmste Herausforderung war allerdings das Lager Gurs.

 

Sie erinnerte sich: "Es harrten 18 000 Menschen auf Hilfe. Ich wusste fast nicht, wo und wie anfangen, weil es schwer war, in kurzer Zeit eine Übersicht zu haben. Es regnete und regnete. Der Boden war in ein Schlammmeer verwandelt. Die Latrinenverschläge waren bis zu hundert Meter entfernt und in zwei Meter Höhe auf steiler Treppe erreichbar. Arme schwache, alte und kranke Menschen! Der Hunger nagte. Die unterschiedlichsten Leute mit den unterschiedlichsten Gewohnheiten waren eng zusammengepfercht und hatten Mühe, das Geschehene überhaupt zu erfassen."

 

Elsbeth Kasser richtete eine Baracke für die Kinder und Jugendlichen ein, wo sie unterrichtet und beschäftigt wurden. Neben alltäglicher Überlebenshilfe versuchte sie durch Unterstützung der zahlreichen Künstler im Lager ein kulturelles Leben anzuregen, um den Lebensmut der Menschen zu stärken. Dazu äußerte sich später Harry Wilde, ein Internierter von Gurs: "Wie sie es aber fertig brachte, aus der amorphen Masse der mehr durch Zufall als durch gemeinsame Weltanschauung oder Religion miteinander verbundenen Menschen einen Stamm von Helfern heranzuziehen, Gärten und Werkstätten anzulegen und einzurichten und damit der wichtigsten Forderung nach seelischer Betreuung Rechnung zu tragen, das war geradezu einzigartig."

 

Einmal schmuggelte sie einen Bericht über das Lager in die Schweiz, der in einer Tageszeitung erschien, um die Menschen außerhalb des Lagers zu informieren und aufzurütteln. Zwar gab es nach dem Zeitungsartikel diplomatische Schwierigkeiten und das Vichy-Regime verhängte über das Lager eine strikte Zensur, aber die Isolation der Gefangenen und ihrer Lagerwelt war durchbrochen und in der Schweiz setzte bei den sogenannten kleinen Leuten eine ungeheuere Spendenbereitschaft ein.

 

Die einsetzenden Deportationen ab Sommer 1942 waren für Elbeth Kasser allerdings ein Schock und führten ihr die gesamte eigene Hilflosigkeit angesichts der faschistischen Mahlwerke vor Augen: "Unter den Deportierten befanden sich manche meiner Mitarbeiter und Freunde, und ich wurde Vermittler letzter Grüße, musste Eheringe, Uhren, Schmuckstücke der Deportierten in Verwahrung nehmen. Ehepaare wurden getrennt. Was sollte mit den Kindern geschehen? Wer sollte mit wem gehen? Nie werde ich vergessen, wie ich einem weinenden Vater zum letzten Mal seinen Säugling in die Arme legte. Was sollte die Mutter tun? Das Kind in die Vernichtung mitnehmen oder es im Lager einem ungewissen Schicksal überlassen?"


Als ein Junge namens Fritz deportiert wurde und sie es hilflos geschehen lassen musste, brach sie fast zusammen und reagierte schwer traumatisiert. Sie hatte den kleinen Jungen ins Herz geschlossen, ihn innerlich adoptiert. Die Deportationen quälten sie nun immer unerträglicher und jahrelang war sie nicht in der Lage, über ihre Erlebnisse in Gurs zu sprechen.

 

Ostern 1943 kehrte sie in die Schweiz zurück, weil ihr Vater schwer erkrankt war. Nach seinem Tod ging sie in das gerade befreite KZ Buchenwald und brachte 348 Kinder in die Schweiz. Später baute sie Hilfsprojekte für Kinder in Österreich und Ungarn auf. 1947 erhielt Elsbeth Kasser für ihren unermüdlichen Einsatz in Wien die Florence-Nightingale-Medaille überreicht. Wieder in der Schweiz arbeitete sie mit körperbehinderten Kindern und Jugendlichen. Im Zürcher Waidspital, wo sie als Fürsorgerin angestellt war, baute sie eine professionelle Ergotherapie auf. Zunehmend beschäftigte sie sich mit Chronischkranken und alten Menschen.


Das Lager Gurs blieb an ihr "hängen". Oft litt die Krankenschwester an Depressionen. Schließlich versuchte sie im eigenen Alter die schrecklichen Erfahrungen zu verarbeiten, indem sie sich mit den Zeichnungen und Bildern aus dem Lager beschäftigte und eine Wanderausstellung dazu initiierte. Elbeth Kasser starb im Jahre 1992.

 

Quellen: Ohne Wenn und Aber dem Gewissen verpflichtet. Flüchtlingspfarrer Paul Vogt und Rotkreuzschwester Elsbeth Kasser. Von Heinrich Rusterholz und Theres Schmid-Ackeret. Broschüre Kirchlicher Informationsdienst Zürich

 

 


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