Virtuelles Denkmal "Gerechte der Pflege"

"... die tolldreisten, machthungrigen Horden, sie konnten den Geist nicht morden!"


Rywka Dafner

 

Rywka Dafner wurde 1902 in Zawiercie in Polen geboren. Ein genaues Geburtsdatum ist nicht bekannt.

 

Aus der Deportationsliste geht hervor, dass sie von Beruf Krankenschwester war.

 

Sie war verheiratet, Informationen zu ihrem Ehemann gibt es derzeit nicht.

 

Rywka war als sogenannte Staatenlose im belgischen SS-Sammellager Mecheln interniert. Mit dem Transport V unter der Nummer 457 wurde sie am 25.8.1942 nach Auschwitz-Birkenau deportiert.

 

Es muss befürchtet werden, dass Rywka Dafner ermordet wurde.

 

Quellen: Ich danke für die Recherche Frau Laurence Schram vom Jüdischen Deportations- und Widerstandsmuseum (JDWM) in der ehemaligen Mechelner Dossinkaserne; Yad Vashem


 

Lina Jacoba Dalsheim

 

Lina Jacoba Dalsheim wurde am 16.5.1923 geboren. Ihre Eltern waren Filippus Dalsheim, geboren am 25.7.1894 in Noordbroek, und Vrouwkje, geborene Stern am 16.11.1892 in Leiden. Ihre jüngere Schwester hieß Jacoba, geboren am 26.9.1924. Ihre Brüder waren Herman, geboren am 16.4.1927, und Berthold, geboren am 12.2.1929. Alle Kinder wurden in Borger in der niederländischen Provinz Drenthe geboren.

 

Lina begann laut der erhalten gebliebenen Personalliste ihre Ausbildung zur Krankenschwester am 5.1.1942 in der Centraal Israëlitisch Krankzinnigengesticht Het Apeldoornse Bos, wo sie zuletzt auch wohnte. Ab dem September 1942 teilte sie sich ein Zimmer im Wohnheim mit Claartje van Aals (siehe dort).

 

Durch die dortige personelle Situation war es für sie schwierig, neben der extremen praktischen Arbeitsbelastung noch für die Prüfungen zu lernen, wie sie in ihren Briefen an eine Freundin in Borger schrieb. Dennoch bestand sie ihre Prüfungen als Beste.

 

Da unter der deutschen Besatzung Juden selten Reisegenehmigungen erhielten, waren Briefe der einzige Kontakt zur Außenwelt. So schrieb sie an ihre Freundin in Borger am 6.10.1942, nachdem sie von der Deportation ihrer Familie erfahren hatte:

 

„…….... Natürlich wissen Sie bereits, dass Mam, Coba, Herman und Bé am Freitagabend nach Westerbork aufgebrochen sind. Samstag und Sonntag hatte ich frei, als ich am Samstag um 13 Uhr zum Abendessen ging, hörte ich, dass sie auf scheußliche Weise abgeholt hatten. Ich schickte sofort ein Telegramm, um 7 Uhr abends erhielt ich eine Nachricht von der Post in Apeldoorn, dass sie Freitagabend abgereist seien. Was könnte ich tun, NICHTS, du bist völlig machtlos.

 

…..…. Am Montagmorgen erhielt ich eine Postkarte von Papa, dass er auch nach W. gegangen sei. Ja, dann ist es besser, dass sie zusammen sind. Ich habe sofort einen Expressbrief nach Westerbork geschrieben, das war alles, was ich tun konnte.

 

….…. Ja, jetzt bin ich allein und werde natürlich nicht wieder in Borger sein, solange Krieg ist. Schade, vielleicht ist es auch eine gute Sache, denn dann sieht man immer wieder das Haus und all diese Erinnerungen, das zerstört einen einfach. Das ist kein fröhlicher Brief, oder? Ich kann es noch nicht, vielleicht später. Kannst du mir schreiben, was sie jetzt mit dem Haus gemacht haben und ob alles noch da ist?

 

Lina kam am 25.1.1943 in das SS-Durchgangslager Westerbork, wo sie zunächst im Krankenrevier als Krankenschwester arbeitete. Sie hoffte, dort bleiben zu können, da alle mit ihrer Arbeit zufrieden waren.

 

Doch am 31. August 1943 wurde auch sie in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert, wo bereits am 15.10.1942 ihre Mutter und ihr 13jähriger Bruder Berthold, am 31.12.1942 ihre Schwester, am 28.2.1943 der Vater und Bruder Herman umgebracht wurden.

 

Die Nazis ermordeten Lina Jacoba Dalsheim im KZ Auschwitz am 3.9.1943.

 

Quellen: Joods Monument; geni.com; Yad Vashem; https://westerborkportretten.nl/westerborkportretten/lina-dalsheim


 

Gertrud Daniel

 

Gertrud Daniel wurde am 4.9.1909 in Wuppertal-Elberfeld geboren. Ihre Eltern waren Bruno, geboren am 7.1.1871 in Barmen-Elberfeld, und Franziska, geborene Hahn am 28.7.1881 in Speyer in Bayern. Ihre Eltern wurden am 21. 7.1942 nach Theresienstadt deportiert, wo ihr Vater am 6.1.1943 starb.

Ihre Mutter wurde am 15.5.1944 von Theresienstadt nach Auschwitz verschleppt und ermordet.

 

Die jüdische Krankenschwester Gertrud Daniel wurde bereits am 10.11.1941 ab Düsseldorf zum Ghetto Minsk, heute Belarus, deportiert und gilt als verschollen.

 

Quellen: Gedenkbuch Wuppertal: YAD VASHEM; Das Bundesarchiv Gedenkbuch; Gedenkbuch der Landeshauptstadt Düsseldorf


 

Stefanie Danziger

 

Stefanie Danzinger arbeitete als Krankenpflegerin in der Heil- und Pflegeanstalt Gugging. Normalerweise verabreichte die Oberpflegerin die Medikamente. Da diese erkrankt war, übernahm Stefanie Danziger deren Aufgabe. Der Anstaltsarzt Gelny gab ihr bereits aufgelöste Medikamente, die sie zwei Patientinnen verabreichen sollte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie noch keine Kenntnisse von seinem Treiben. Als beide Patientinnen verstarben, war ihr klar, dass die beiden Frauen nicht natürlich gestorben waren. Daraufhin beschwerte sie sich bei der Oberpflegerin und verweigerte jegliche Mitwirkung an den Mordaufträgen.

 

Quellen: Gerhard Fürstler: Krankenpflege in der Zeit des Nationalsozialismus, Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband, 03.02.2005; Diplomarbeit „Die Heil- und Pflegeanstalt Gugging während der NS-Zeit“, Angela Danbauer


 

Hendrika Dasberg

 

Hendrika Dasberg wurde am 13.3.1924 in Amsterdam geboren. Ihre Eltern waren Isaäc und Rosina, geborene Kesner.

 

Hendrika hatte acht Geschwister, Sophia, geboren 1928, David, geboren 1918, Clara, geboren 1927, Mietje, geboren 1926, Leo, geboren 1928, Betje Rosetta, geboren 1920, Jacob, geboren 1926 und Max Schwarz, geboren 1922.

 

Ihre Mutter starb im Jahr 1931. Offenbar war der Vater mit der Kinderschar überfordert nach dem frühen Tod der Mutter. So lebten  Hendrika und ihre Schwester Clara im Nederlands-Israëlitisch Meisjesweeshuis, ein Waisenhaus für Mädchen.

 

Der Vater heiratete 1942 ein zweites Mal. Seine Frau Carolina Dasberg-de Haan brachte Max Schwarz mit in die Ehe.

 

Am 18.11.1941 begann Hendrika im „Centraal Israëlitisch Krankzinnigengesticht Het Apeldoornse Bosch“ eine Ausbildung zur Krankenschwester.

 

Ihre gesamte Familie überlebte die Shoa nicht.

 

Die 18jährige Hendrika gehörte zu der brutalen Räumung und Deportation der Bewohner und Personal von Het Apeldoornse Bosch am 21. zum 22.1.1943 über das SS-Durchgangslager Westerbork nach Auschwitz (siehe dazu Carolina Blok, geb. Kan).

 

Hendrika Dasberg wurde am 5.2.1943 in Auschwitz ermordet.

 

Quellen: Joods Monument; Yad Vashem


 

Rose (Hardy, Dorthy) Dash, geb. Freed

 

Rose Freed wurde am 10.6.1911in New York geboren. Im Greenpoint Hospital absolvierte sie eine Pflegeausbildung und ließ sich später als Labortechnikerin für Mikrobiologe ausbilden.

Sie kämpfte auf Seiten der Spanischen Republikaner in der Abraham Lincoln Brigade. Ihr Beweggrund war hauptsächlich der Antsemitismus im Faschismus. Rose Freed war Jüdin. Sie kam am 28.1.1937 nach Spanien.

 

Konfrontiert mit dem Elend der spanischen Frauen schrieb sie sinngemäß in einem Brief nach Hause: Welches Recht habe ich zur Angst, wo ich gerade probiere, was sie seit langem erleben?

 

In Spanien heiratete sie Morris Dash und wurde schwanger. Im September 1938 kehrte sie in die USA zurück. Rose Dash starb im August 1968 in Brooklyn, New York.

 

Quellen: Martin Sugarman, AJEX - Jewish Military Museum, Abraham Lincoln Brigade Archiv


 

Annie Helene Davids

 

Kinderfoto von Annie Helene

 

Annie Helene Davids, geboren am 18.7.1918 in Amsterdam, war die jüngste Tochter von Abraham Davids, geboren am 14.6.1880 in Amsterdam, und Johanna, geborene Frenkel am 27.11.1885 in Frankfurt am Main.

 

Sie hatte einen älteren Bruder Joseph Israel, geboren am 25.12.1913 in Amsterdam. Ihre ältere Schwester Regina Elisabeth wurde am 10.9.1915 ebenfalls in Amsterdam geboren.

 

Zusammen mit ihrer Schwester begann sie am 1.5.1940 in „Centraal Israëlitisch Krankzinnigengesticht Het Apeldoornse Bosch“ die Ausbildung zur Krankenschwester.

 

Ihre Eltern wurden am 17.9.1942 im Vernichtungslager Auschwitz, ihr Bruder am 2.4.1943 im Vernichtungslager Sobibor getötet.

 

Annie und Regina waren Opfer der brutalen Räumung der Einrichtung Het Apeldoornse Bosch und wurden mit Kollegen und Bewohnern am 22.1.1943 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert (siehe dazu Carolina Blok, geb. Kan).

 

Annie Helene Davids wurde am 5.2.1943 in Auschwitz ermordet.

 

Quellen: Joods Monument; Yad Vashem; geni.com


 

Regina Elisabeth Davids

 

Kinderfoto von Regina Elisabeth

 

Regina Elisabeth Davids, Rufname Ina, geboren am 10.9.1915 in Amsterdam, war die ältere Schwester von Annie Helene Davids (siehe dort), mit der sie zusammen am 1.5.1940 die Ausbildung zur Krankenschwester begann.

 

Gemeinsam mit ihrer Schwester wurde sie nach der grausamen Räumung der Einrichtung Het Apeldoornse Bosch (siehe dazu Carolina Blok, geb. Kan) nach Auschwitz deportiert.

 

Regina Elisabeth Davids wurde am 5.2.1943 in Auschwitz ermordet.

 

Quellen: Joods Monument; Yad Vashem; geni.com


 

Grace Miriam Day, geborene Margulis

 

Grace Miriam Margulis war eine jüdische Krankenschwester, die zur Abraham Lincoln Brigade gehörte als Teil der Internationalen Brigaden in Spanien.

 

Sie wurde am 25.8.1910 in St. Louis, Missouri in den USA geboren. Ihr Vater war Louis Margulis, geboren 1886, und Anna, geborene Goldberg 1886. Grace Miriam hatte drei Geschwister, Manuel, Irvin und Mildred.

 

Im Oktober 1931 konnte sie ihre Ausbildung als Krankenschwester mit Diplom abschließen und arbeitete anschließend in einem New Yorker Krankenhaus.

 

1937 trat sie in die Kommunistische Partei ein.

 

Am 10.11.1937 traf sie in Spanien ein und arbeitete im Hospital Cuenca, Quinto, Mataró und Vich. Am 31.12.1938 kehrte sie in die USA zurück und heiratete etwas später Harry John Day, der ebenfalls bei den Internationalen Brigaden war. Das Ehepaar bekam drei Kinder, Michael, Susan und Lois.

 

Grace Miriam Day starb am 28.6.1950 und wurde auf dem Chesed Shel Emeth Friedhof in St. Louis beerdigt. Sie soll sich mit 39 Jahren das Leben genommen haben. Zu den Hintergründen fehlen Informationen.

 

Quellen: Martin Sugarman, AJEX - Jewish Military Museum, Abraham Lincoln Brigade Archiv; Internationale Frauen im Spanischen Krieg 1936 – 1939 https://internationale-frauen-im-spanischen-krieg-1936-1939.de/; Find-a-Grave


 

 

 

 

 

 

 

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