Virtuelles Denkmal "Gerechte der Pflege""... die tolldreisten, machthungrigen Horden, sie konnten den Geist nicht morden!"Bertha Cohen-Cohen
Bertha Cohen wurde am 14.8.1914 in Groningen geboren. Ihre Eltern waren Aron und Jetje, geborene de Behr. Sie war gelernte Krankenschwester. Bertha war mit Marie Herman Cohen, geboren am 4.8.1916 in Amsterdam, verheiratet. Ihr Mann war von Beruf Büroangestellter. Das Ehepaar wurde in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert, wobei nicht klar ist, ob zusammen oder getrennt. Ihr Mann wurde dort am 31.3.1944, Bertha Cohen-Cohen am 3.9.1943 ermordet. Quelle: Joods Monument Greta Cohen-Italie
Greta Italie wurde am 31.3.1919 in Den Haag geboren. Ihre Eltern waren Louis, geboren am 2.2.1889 in Amsterdam, und Judik, geborene Speijer am 17.9.1888 in Harlingen. Greta war mit dem Lehrer Izak Cohen, geboren am 4.3.1916 in Leeuwarden, verheiratet. Die Krankenschwester arbeitete im Joodse Invalide, einer Pflegeeinrichtung für alte Menschen mit Behinderung. Am 1.3.1943 deportierten die Nationalsozialisten die circa 400 Patienten und Mitarbeiter des Joodse Invalide. Eventuell entging sie dieser Deportation, denn ihr letzter Wohnort war in Leeuwarden, Verstolkstraat 22, bei ihren Eltern.
Gretas Eltern wurden am 29.10.1942 im KZ Auschwitz ermordet. Dort wurde auch ihr Bruder Elkan am 28.2.1943 umgebracht. Die letzte offizielle Adresse von ihrem Mann lautete Kastanjeplein 3 II in Amsterdam. Das Ehepaar wurde zusammen nach Sobibor deportiert und dort am 4.6.1943 ermordet.
Quelle: Joods Monument
Sophia Cohen-de Liever
Die Krankenschwester Sophia Cohen-de Liever arbeitete in der "Centraal Israëlitisch Krankzinnigengesticht Het Apeldoornse Bos". Sie wurde am 9.8.1916 in Amsterdam geboren. Sie wurde von den Nazis deportiert, es ist aber nicht bekannt, wohin. Als Todesdatum wurde der 28.2.1945 festgesetzt.
Quelle: Joods Monument
Thelma Esther Polak wurde am 19.12.1920 in Saba geboren. Saba ist die kleinste bewohnte Insel der ehemaligen Niederländischen Antillen in der östlichen Karibik. Ihr Vater, der Arzt Maurice Semuel Polak, war am 27.3.1887 in Paramaribo in Surinam, Lateinamerika, geboren und arbeitete als Betriebsarzt. Er war mit Estelle Arias verheiratet. Am 8.12.1919 bekam das Ehepaar das erste Kind, Semuel, Rufname Sem, Jacques Polak, der in Marowijne in Surinam geboren wurde. Die Familie zog berufsbedingt nach Saba, wo Thelma Esther zur Welt kam. Ihre Mutter starb in den 1920er Jahren, als Thelma und ihr Bruder noch kleine Kinder waren.
Ihr Vater heiratete in Alkmaar in den Niederlanden 1927 Henriette Elte. In Paramaribo wurden Thelmas Stiefgeschwister Henri, am 30.6.1928 und Rebecca, am 17.10.1930, geboren. In den frühen 1930er Jahren zog die Familie in die Niederlande. Dort lebte bereits ein jüngerer Bruder ihres Vaters in der Karel du Jardinstraat in Amsterdam. Im gleichen Haus konnte auch Thelmas Familie eine Wohnung bekommen. Thelmas Onkel war mit der Schwester ihrer Stiefmutter verheiratet. In Amsterdam wurden Thelmas jüngere Stiefgeschwister, Esther Henriëtte am 21.5.1940, und Elie Meijer am 4.4.1942, geboren.
Nach dem jüdischen Lyzeum begann Thelma ab dem 11.11.1940 ihre Ausbildung als Krankenschwester in der Central Israelite "Het Apeldoornse Bos". Vermutlich hatte sie in "Het Apeldoornse Bos" bereits Izak Cohen, geboren am 24.11.1919 in Watergraafsmeer, kennengelernt, der dort als Krankenpfleger arbeitete. Beide wurden von Apeldoorn in das Durchgangslager Westerbork verschleppt. Im Vorhof zur Hölle Westerbork heirateten Thelma und Izak am 2.2.1943.
Thelma und Izak wurden nach knapp einem Monat Ehe nach Sobibor deportiert und am 5.3.1943 ermordet. Von Thelmas Familie überlebte niemand die Shoah. Ihr Bruder Sem, ein Cousin und eine Tante wurden ebenfalls in Sobibor umgebracht, ihr Vater, Stiefmutter, jüngeren Geschwister, Tante, Cousin und Cousinen in Auschwitz, ein Onkel in einem Arbeitslager.
Thelma Esther Cohen wurde 22 Jahre alt.
Quelle: Joods Monument
Dorothea Meth, genannt Thea, wurde am 17.11.1904 in Schwäbisch Gmünd geboren. Ihre Eltern waren der Kaufmann Alfred und Flora Meth, geborene Appel. Dorothea wuchs in wohlhabenden Verhältnissen auf und hatte drei Geschwister. In Hamburg absolvierte sie die Ausbildung zur Fürsorgerin.
1934 machte Dorothea Urlaub am Bodensee und verliebte sich in einen Mann. Die Beziehung war zum Scheitern verurteilt. Sie war Jüdin, er nicht und es stellte sich irgendwann heraus, dass er der SA angehörte. Die Liebesbeziehung blieb nicht ohne Folgen. Angesichts der Nürnberger Rassengesetze verriet sie nie den Namen des Kindesvaters.
Mit Hilfe ihrer Schwester ging sie nach Den Haag und brachte dort am 12.4.1935 ihren Sohn Ernst-Otto zur Welt. Nach drei Monaten kehrte sie nach Deutschland zu Freunden zurück. Nach einer Weile kam sie wieder in schriftlichen Kontakt mit ihrer Mutter. Ihr Vater hatte große Probleme mit der Situation. Doch Dorothea stand auf eigenen Füßen und war imstande, sich und ihren Sohn alleine durchzubringen.
Sie begann, in einem Kinderheim in Herrlingen bei Ulm zu arbeiten. Dort lernte sie den Rabbiner Dr. Julius Cohn kennen. Seine Frau Herta hatte Krebs und wurde schließlich ein Pflegefall. Schließlich gab Dorothea ihre Anstellung im Kinderheim auf und übernahm den Haushalt und die Pflege der Frau. Der Rabbiner war begeistert von Dorotheas lebhaften Sohn und schloss ihn sofort in sein Herz. Er wurde in dieser traurigen Zeit für den Mann eine Stütze und für den Kleinen ein Ersatzvater. Im Februar 1938 starb Herta Cohn. Nach Hertas Tod nahm Dorothea wieder ihre Arbeit in dem Kinderheim auf.
Dann kamen die Novemberpogrome. Dorothea wurde Augenzeuge schwerer Übergriffe und musste zusehen, wie Nazischergen jüdische Männer öffentlich misshandelten. Der Rabbiner war Hauptziel der Aggressionen und es kostete ihm fast das Leben. Als Julius Cohn aus dem Krankenhaus kam, zog Dorothea wieder zu ihm und pflegte ihn. Dann bekam er das Angebot, in eine jüdische Gemeinde in Edinburgh zu ziehen. Damit er Dorothea und Ernst-Otto mitnehmen konnte, heirateten sie 1939 kurzentschlossen und er adoptierte das Kind. Doch zunächst fehlten für sie und den Sohn erforderliche Papiere. So zog erstmal Julius Cohn alleine nach Schottland und wollte die Beiden so schnell wie möglich nachholen. Doch er erholte sich nicht mehr von den Misshandlungen der Pogromnacht und verstarb kurz nach seiner Auswanderung.
Dorothea begann, in dem jüdischen Altersheim zu arbeiten, obwohl sie in das Kinderheim hätte zurückkehren können. Das Altersheim war aufgrund Personalmangels in einer verzweifelten Situation. Dann schaffte sie es, den vierjährigen Ernst-Otto in einen Kindertransport am 26.6.1939 von Ulm nach England unterzubringen. Wenig später brach der II. Weltkrieg aus und Dorothea saß endgültig in der Falle.
Sie arbeitete weiter in der Altenpflege, übernahm schließlich auch ab 1940 die Leitung des Heimes. Am 22.8.1942 wurden Beschäftigte und Betreute des Altenheimes mit dem Transport XIII/1 von Stuttgart nach Theresienstadt deportiert. Auch in Theresienstadt arbeitete sie in der Pflege.
Am 19.10.1944 wurde Dorothea Cohn nach Auschwitz verschleppt und ermordet. Ihre Mutter starb bei einer Deportation in Frankreich, ihr Vater überlebte den Naziterror. Einst war sein Enkel für ihn Stein des Anstoßes, nun kümmerte er sich um Ernst-Otto, sodass dieser studieren konnte.
Quellen: The nearly man (Otto Meth-Cohn, ISBN-10: 151870168X, ISBN-13: 978-1518701689); Herta Anguli (Bild); Yad Vashem, Bundesarchiv Gedenkbuch; Stolpersteine Ulm Ruth Cohn
Ruth Cohn war Krankenschwester im jüdischen Krankenhaus Breslau. In der NS-Zeit verlor sich ihre Spur. Im Ghetto Theresienstadt gab es eine Krankenschwester gleichen Namens, die im Revier arbeitete. Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob die Personen identisch waren. Denn es gab noch eine Krankenschwester gleichen Namens aus Frankfurt am Main und Berlin.
Quelle: Karsten Deventer und Otto Langels: Zeugnisse für eine spätere Generation - Die Aufzeichnungen des Breslauer Historikers Willy Cohn 1933-41 (Deutschlandradio Kultur 31.1.07)
Ruth Cohn
Ruth Cohn war Krankenschwester, Kinderkrankenschwester oder Kinderpflegerin aus Berlin und arbeitete in der Kinderkrankenpflege. In der NS-Zeit verlor sich ihre Spur. Im Ghetto Theresienstadt gab es eine Krankenschwester gleichen Namens, die im Revier arbeitete. Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob die Personen identisch waren. Denn es gab noch weitere Krankenschwestern gleichen Namens aus Frankfurt am Main und Breslau.
Ruth Cohn
Ruth Cohn war Krankenschwester aus Frankfurt am Main und arbeitete in der Altenhilfe. Es ist aber nicht klar, ob sie in der Privatpflege oder in einem Altenheim arbeitete. In der NS-Zeit verlor sich ihre Spur. Im Ghetto Theresienstadt gab es eine Krankenschwester gleichen Namens, die im Revier arbeitete. Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob die Personen identisch waren. Denn es gab noch eine weitere Krankenschwestern gleichen Namens aus Breslau und Berlin.
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